MS? So hilft eine App, Schübe zu vermeiden

Das Handy als Medikamentenwecker und MS‑Tagebuch

Beispiel der grafischen Darstellung eines Behandlungsverlaufes

Dass Multiple Sklerose (MS) im fortgeschrittenen Stadium das Leben stark einschränkt, ist offensichtlich. Aber auch bereits im frühen Stadium, wenn die Symptome im Alltag noch nicht allgegenwärtig sind, leidet für viele MS-Patienten die Lebensqualität deutlich: Schon der nächste Schub, kann das Leben für immer verändern. Damit ist der Gedanke an die Krankheit - und an die Medikamente - häufig sehr präsent. Denn Multiple Sklerose ist zwar bisher nicht heilbar, aber moderne Medikamente können Zahl und Dauer der Schübe verringern. Neben der Wahl des richtigen Medikaments ist hierfür die lückenlose Einnahme besonders wichtig. Bei beidem können Apps helfen: Durch Erinnerung an und Dokumentation von eingenommenen Medikamenten, sowie durch das einfache Führen von einem MS-Tagebuch bzw. Gesundheitstagebuch.

Ein Multiple-Sklerose-Tagbuch für Beschwerden, Medikamente und mehr

Eine App als MS-Tagebuch: Die beste Grundlage für das Arzt-Gespräch (kostenlos, iOS, Android)

Eine App, die genau diese Funktionen kombiniert, ist MyTherapy. Die App erinnert an alle erhältlichen Medikamenten - nicht nur für Multiple Sklerose, sondern auch für Begleiterkrankungen wie z.B. Depressionen. Dabei beherrscht sie sowohl die Einnahmemuster gängiger Interferone (z.B. Rebif, Copaxone, Avonex und Betaferon) als auch von Tabletten wie Tecfidera, Aubagio und Gilenya. Sogar ausgefallene Darreichungsmuster wie die der neu angekündigten Präparate Ocrevus und Cladrebin kann MyTherapy darstellen. Dabei erinnert die App nicht nur an die Tablette bzw. Spritze, sondern hält die Einnahme auch gleich im Tagebuch fest. Zugleich dokumentiert MyTherapy auch Symptome und Wohlbefinden. Die Tagebuch-Daten lassen sich per Ausdruck oder digital mit dem Arzt teilen, damit dieser die Effekivität der Therapie sicherstellen kann. MyTherapy kann damit bei der Beobachtung der Episoden zwischen Krankheit und Remission ein effektives Analysewerkzeug bieten.

Hintergrund zu MS: Autoimmunerkrankung des Nervensystems mit ca. 200.000 Betroffenen in Deutschland

Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung, die das Gehirn und das Rückenmark attackiert und eine Reihe verschiedener Symptome verursacht. Die Intensität der Erkrankung variiert, sie reicht von eher milden Symptomen bis zu schweren Behinderungen. Als Autoimmunerkrankung verursacht MS, dass das Immunsystem gesunde Zellen angreift, die es fälschlicherweise für körperfremdes Material hält. Im Falle von MS greift das Immunsystem die Myelinscheiden der Nervenzellen an. Die Myelinscheide ist eine weiße, fetthaltige Substanz, welche die Nervenzellen umgibt und sie isoliert, so dass Reize richtig weitergeleitet werden können. Bei MS ist die Myelinscheide und teils auch der darunter liegende Nerv beschädigt und vernarbt, das Signal im Nerv wird dadurch verlangsamt oder unterbrochen. Multiple Sklerose wird meistens bei Personen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr diagnostiziert. In Deutschland waren 2010 nach Schätzungen des Bundesversicherungsamtes über 200.000 Personen betroffen, wobei ca. 70% aller Erkrankten weiblich sind.

Mögliche Auslöser für MS: Genetische und Umweltfaktoren spielen eine Rolle

Die genauen Auslöser für MS sind unbekannt. Dennoch scheint eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren bei der Erkrankung eine Rolle zu spielen. Obwohl MS nicht direkt erblich ist, gibt es gewisse Gene, durch die das Risiko für die Erkrankung erhöht wird. Regelmäßiger Tabakkonsum kann das Risiko einer Erkrankung stark beeinflussen, teilweise sogar verdoppeln! Bestimmte Virusinfektionen, wie das Epstein-Barr-Virus oder das humane Herpesvirus 6 können ebenfalls die Funktionsweise des Immunsystems beeinträchtigen und die Erkrankung auslösen. Vitamin D, das der Körper mit Hilfe von Sonneneinstrahlung bildet scheint ein schützender Faktor gegen die Krankheit zu sein, aufgrund dessen ist MS in Ländern mit weniger Sonnenstunden weiter verbreitet.

Primär progrediente MS (PPMS), sekundär progrediente MS (SPMS) und rezidivierend remittierende MS (RRMS)

Die Symptome von Multiple Sklerose können jeden Teil des Körpers betreffen und von Person zu Person variieren, dominierende Merkmale sind:

Es existieren drei verschiedene Formen von MS, die Unterscheidung hängt davon ab, ob die Symptome phasenweise auftreten, oder ob sie beständig zunehmen.

Die primär progredienten MS ist selten und betrifft etwa 10 Prozent aller MS-Patienten. Die Symptome verschlechtern sich von Beginn an fortlaufend und die Behinderung nimmt kontinuierlich zu. Schubartige Episoden fehlen ebenso wie Remissionen. Es kommt nur gelegentlich zu temporären Verbesserungen.

Die rezidivierend remittierende MS ist die häufigste Variante und betrifft mehr als 80 Prozent der Patienten. In der Frühphase der Krankheit können Symptome vollständig fehlen, manchmal sogar über Jahre. Leider kann man einen Schub nie voraussagen und Symptome können jederzeit auftreten. Neue oder bereits bekannte Effekte können plötzlich erscheinen, wenige Tage oder Wochen andauern und dann wieder verschwinden. Auch wenn die Anzeichen nach einem Schub wieder verschwinden, bleibt die Krankheit meist hintergründig aktiv.

Die sekundär progrediente MS wird meist als zweites Krankheitsstadium betrachtet. Nach 10 Jahren geht bei etwa 40 Prozent der Patienten die primäre in eine sekundär progrediente Multiple Sklerose (MS) über, in seltenen Fällen allerdings bereits zu einem früheren Zeitpunkt. Es treten einzelne Schübe auf wie bei RRMS, aber die Rückbildung ist unvollständig, zwischen den Schüben schreitet die Behinderung fort. Mit der Zeit nimmt die Anzahl der Schübe ab, jedoch weiten sich die resultierenden Einschränkungen immer weiter aus.

Die richtige Medikation ist entscheidend!

Bisher ist MS nicht heilbar. Für die rezidivierend remittierende MS existieren mehrere Behandlungen um den Auswirkungen und Folgen wirksam entgegen zu wirken. Unterschiedliche Wirkstoffe können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, Rezidiven vorbeugen oder behandeln sowie den Stress oder die Symptome erleichtern. Dabei handelt es sich beispielsweise um Beta Interferone, Copolymer-1, Dimethylfumarat, Teriflunomid, Mitoxantron und Natalizumab. Für die progressive Form werden einige Therapien, die die Erkrankung verlangsamen können erforscht, nur hat sich bislang keine allgemeine Behandlung finden lassen.

Neben medikamentösen Interventionen können Schwäche und Gangprobleme, die durch MS verursacht werden, mit Hilfe von Physio- und Arbeitstherapie gelindert werden. Weiterhin können Medikamente gegen Erschöpfung, Depressionen, Schmerzen oder Blasenschwäche eingenommen werden.

Die neuesten Behandlungsmethoden, die während der letzten 20 Jahre entwickelt wurden, haben die Lebensqualität von MS-Patienten deutlich verbessert. Wenn man die Prognose für MS heranzieht, verläuft die Erkrankung inzwischen in den seltensten Fällen tödlich. Die durchschnittliche Lebenserwartung für MS – Patienten ist 5 – 10 Jahre unterhalb dem Gesamtdurchschnitt wobei die Differenz stetig abnimmt.

Ein normaler Alltag – Trotz MS, mit MyTherapy

Um die Symptome von MS im Auge behalten und zusammen mit dem behandelnden Arzt die richtige Therapie finden zu können hat smartpatient die App MyTherapy entwickelt. Die Erinnerungsfunktion macht die pünktliche Tabletteneinnahme bzw. das pünktliche Spritzen einfach. Zusätzlich stellt das leicht verständliche Gesundheitstagebuch ihrem Arzt einen Überblick des Krankheitsverlaufs zur Verfügung. Darüber hinaus hilft Ihnen MyTherapy dabei, die Arzttermine im Blick zu behalten, was gerade bei neuen und ambulant verabreichten Präparaten wie Ocrevus eine wertvolle Unterstützung sein kann. In Summe ist die MyTherapy-App für MS-Patienten wie ein guter Assistent: Sie erinnert und dokumentiert, damit man selbst so wenig Zeit und Gedanken wie möglich mit der zwar unerfreulichen, aber notwendigen MS-Therapie verbringen muss.

Sources