Gicht: Mit Apps gehören Gelenkschmerzen der Vergangenheit an

Mit MyTherapy bekommen Sie Gichtanfälle dauerhaft in den Griff

Eine App, mit der Gicht-Patienten an Medikamente erinnert werden

Plötzlich treten starke Schmerzen im großen Zeh, in den Fingern oder im Knie auf, die über mehrere Stunden oder sogar Tage anhalten können. Jeglicher Druck, sogar der der Bettdecke auf der betroffenen Stelle, wird zur Qual. Viele Gicht-Patienten kennen diese Phasen, in denen ein normaler Alltag kaum möglich scheint. Ausgelöst wird die Erkrankung, die das Leben der Patienten massiv einschränken kann, durch erhöhte Harnsäurewerte. Da diese oft über lange Zeit unbemerkt bleiben, setzt eine Behandlung häufig erst ein, wenn die Gicht sich bereits durch einen schmerzhaften Anfall bemerkbar gemacht hat. Eine konsequente Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und die Gabe von Medikamenten sind dann die Mittel der Wahl, um weitere Anfälle möglichst zu vermeiden und einen chronischen Verlauf der Gicht zu verhindern.

Um zunächst die Schmerzen und Entzündungen gezielt zu behandeln, werden bei einem akuten Gichtanfall kortisolfreie (nicht-steroidale) Antirheumatika (NSAR) oder Kortisonpräparate verschrieben. Antirheumatika wie Diclofenac oder Indometacin werden zur gezielten Behandlung der Entzündungen eingesetzt. Ist die Nierenfunktion eingeschränkt, wird häufig das Kortisonpräparat Prednisolon in die betroffenen Gelenke gespritzt oder ebenfalls in Tablettenform eingenommen. Später schließt sich eine Langzeittherapie an. Allopurinol oder Febuxostat hemmen dann die Bildung der Harnsäure und Benzbromaron fördert die Ausscheidung der Harnsäure.

MyTherapy wandelt den Behandlungsplan in eine einfache Aufgabenliste um

Nicht nur eine Medikamentenerinnerung: Diese App deckt die ganze Gicht-Behandlung ab (kostenlos, iOS, Android)

Besonders eine Langzeittherapie kann durch eine App wie MyTherapie unterstützt werden. Denn bei Gicht ist die regelmäßige Einnahme der Tabletten besonders wichtig, um weitere Anfälle zu vermeiden. Täglich an die Medikation zu denken ist aber für viele Patienten eine Herausforderung. Kommt dann noch eine Umstellung der Lebensverhältnisse hinzu, kann das viele überfordern. Deshalb hat smartpatient die App MyTherapy entwickelt, die hilft, die tägliche Therapie zu strukturieren. Denn die App erinnert an die Dosierung und den Einnahmezeitpunkt der Medikamente. Zusätzlich können Sie ein Gesundheitstagebuch führen und Ihre Ernährungsgewohnheiten dokumentieren. Das hilft Ihnen, einen Überblick über Lebensmittel zu gewinnen, die Ihnen guttun und diejenigen zu vermeiden, die Ihre Gicht fördern. Ausgedruckt können Sie diese Dokument Ihrem Arzt vorlegen, der den Krankheitsverlauf immer genau beurteilen und die Behandlung entsprechend anpassen kann. Da die App extra für chronisch Kranke entwickelt wurde, ist sie auf deren Bedürfnisse perfekt abgestimmt. So ist die Handhabung intuitiv, weshalb MyTherapy für Menschen jeden Alters geeignet ist. Stetige Verbesserungen tragen außerdem dazu bei, dass auch die Therapie immer weiter optimiert werden kann.

Zu viel Harnsäure im Blut verursacht Schmerzen

Gichtanfälle entstehen durch die Ablagerungen von Harnsäure, die vom gesunden Körper als Abbauprodukt ausgeschieden wird. Sie bildet sich, wenn Zellen absterben und die darin enthaltenen Purine vom Körper abgebaut werden. Dabei handelt es sich um Substanzen, die in jeder Zelle vorhanden sind und für den neuen Aufbau aller Zellen benötigt werden. Auch in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln kommen sie vor.

In einem gesunden Körper wird die Harnsäure von den Nieren herausgefiltert und über den Urin ausgeschieden. Bei Gichtpatienten kann der Körper diese Funktion nicht erfüllen. Das gestörte Gleichgewicht zwischen der Bildung und der Ausscheidung von Harnsäure führt zu einer erhöhten Harnsäurekonzentration, auch Hyperurikämie genannt. Die Harnsäure im Blut verklumpt dann und lagert sich als Harnsäurekristalle in den Gelenken, den inneren Organen und im Gewebe ab, was zu starken Schmerzen in den betroffenen Regionen führt. Eine erhöhte Konzentration der Harnsäure kann auf zwei verschiedene Arten entstehen. Entweder produziert der Körper zu viel Harnsäure oder die Nieren können diese nicht in genügendem Maße wieder ausscheiden. Die Ursachen hierfür können angeboren sein oder durch andere Grunderkrankungen und Faktoren ausgelöst werden.

Gicht: angeboren oder erworben

Wird Gicht durch angeborene Faktoren ausgelöst, spricht man von primärer Gicht. Meist ist hier eine erbliche Stoffwechselstörung der Grund für einen erhöhten Harnsäurespiegel. Bei einem Großteil der Patienten können die Nieren nicht genügend Harnsäure ausscheiden. Selten kann die primäre Gicht auch durch einen Gendefekt entstehen, der vor allem bei Jungen auftritt und eine Überproduktion an Harnsäure verursacht. Bekannt ist diese Krankheit auch unter dem Namen Lesch-Nyhan-Syndrom. Sekundäre Gicht dagegen wird durch andere Faktoren verursacht, die entweder ebenfalls eine erhöhte Harnsäurekonzentration oder einer Fehlfunktion der Nieren zur Folge haben können. Nierenerkrankungen oder Diabetes mellitus können beispielsweise dazu führen, dass die Nieren nicht mehr genügend Harnsäure ausscheiden können. Krankheiten, die zu einem vermehrten Zellabbau oder Zellumbau führen, können Gicht auslösen, da dann vermehrt Purine anfallen, die zu Harnsäure umgewandelt werden und den Harnsäurespiegel entsprechend erhöhen. Hierzu zählen verschiedene Tumorerkrankungen, Leukämie, Blutarmut oder Schuppenflechte. Auch Bestrahlung im Rahmen einer Krebstherapie, verschiedene Medikamente – vor allem harntreibende Mittel oder Abführmittel – oder exzessiver Alkoholgenuss erhöhen den Harnsäurespiegel.

Ungesunde Ernährung fördert den Gicht‑Anfall

Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel gehören zu den Faktoren, die Gicht begünstigen. Besonders bei Personen, die eine angeborene Veranlagung für Gicht haben, lösen diese Risikofaktoren die Krankheit häufig aus. Wissen Sie bereits, dass sie eine Prädisposition für Gicht haben oder hatten Sie schon einmal einen Gichtanfall, sollten Sie besonders auf eine gesunde Lebensweise achten. Auch Medikamente, die den Harnsäurespiegel erhöhen, sollten dann gemieden werden. Hierzu zählen beispielsweise Diuretika, also harntreibende Medikamente, ASS oder bestimmte Krebsmedikamente. Mit gesunder Ernährung können Gichtpatienten einem erneuten Anfall entgegenwirken. Sie sollten vor allem übermäßigen Fleisch- und Fischkonsum sowie Meeresfrüchte meiden, denn diese Lebensmittel enthalten viele Purine. Auch Alkohol – besonders Bier – fördert die Bildung von Harnsäure und sorgt zudem dafür, dass die Nieren weniger Harnsäure ausscheiden. Ab und an ein Gläschen Wein zu trinken, erhöht dagegen die Gefahr eines Giftanfalls nach bisherigen Erkenntnissen nicht. Verzichten sollten Sie auch auf zuckerhaltige Getränke wie Limonaden, Cola und stark gezuckerte Säfte. Sie begünstigen nicht nur Übergewicht, was ebenfalls das Risiko für einen Gichtanfall erhöht, sondern gelten auch als unmittelbarer Risikofaktor.

Starke Schmerzen und Schwellungen der Gelenke erschweren den Alltag

Oft bleibt Gicht zunächst unentdeckt – manchmal sogar über Jahre hinweg. Außerdem entwickelt nicht jeder, bei dem die Harnsäurekonzentration gestört ist, Symptome von Gicht. Schätzungen zu Folge erkranken circa ein Drittel aller Menschen mit einem erhöhten Harnsäurespiegel an der Krankheit. Erst wenn der Harnsäurespiegel einen bestimmten Wert überschreitet, kann es zu einem akuten Gichtanfall kommen. Ausgelöst werden kann er durch starke körperliche Anstrengung oder durch den Verzehr vieler purinreicher Lebensmittel. Hierzu zählen unter anderem Fleisch, Wurst, Fisch, Hülsenfrüchte, Kohl, Spinat oder Spargel. Auch übermäßiger Alkoholkonsum kann zu einem Gichtanfall führen, denn er erhöht den Harnsäurespiegel akut. Meist beginnt ein Gichtanfall am Morgen oder in der Nacht und macht sich durch plötzlich eintretende starke Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken bemerkbar. Rötungen und eine Überwärmung der betroffenen Stellen sind ebenfalls Begleiterscheinungen, mit denen Gicht-Patienten zu kämpfen haben. Oft halten die Beschwerden zwischen sechs und zwölf Stunden an. Im schlimmsten Fall verschwinden die Schmerzen erst nach einigen Tagen. Sind die Symptome abgeklungen, bleiben oft juckende Stellen zurück, von denen sich die Haut schält. Daraufhin folgt meist eine längere beschwerdefreie Phase, bevor es zu einem erneuten Gichtanfall kommt. Die ersten Anzeichen der Gicht machen sich häufig im großen Zeh bemerkbar, bevor bei weiteren Anfällen auch andere Gelenke betroffen sind. Die beschwerdefreien Phasen werden meist kürzer, während die eigentlichen Anfälle heftiger werden und häufig mit der Zeit mehr Gelenke betroffen sind. Wird die Gicht nicht behandelt, kann die Erkrankung chronisch werden. Gelenke sind dann dauerhaft entzündet und können sich deformieren, weshalb Betroffene oft einen Teil ihrer Beweglichkeit einbüßen. Auch Schleimbeutelentzündungen, Nierensteine, Nierenschwäche und -versagen können in seltenen Fällen Begleiterscheinungen sein. Zu einem chronischen Verlauf kommt es allerdings in den seltensten Fällen, wenn eine Behandlung erfolgt.

Betroffene können aufatmen: Gicht ist gut behandelbar

Vor allem die Entzündungen wollen und müssen Patienten schnell in den Griff bekommen, wenn sie einen akuten Gichtanfall haben. Längerfristig ist es auch Ziel, die Harnsäurewerte zu senken, um Folgeerscheinungen und einen chronischen Verlauf zu vermeiden. Eine Ernährungsumstellung ist dabei ein wichtiger Teil der Therapie. Denn akute Gichtanfälle werden oft durch ungesundes Essen oder zu viel Alkohol ausgelöst. MyTherapy hilft bei dieser Umstellung des Lebensstils. Mit der App können Sie ein Gesundheitstagebuch führen, in dem Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten dokumentieren können. So kann auch ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Konsum bestimmter Lebensmittel und einem akuten Gichtanfall aufgedeckt werden. Solche Auslöser können dann leicht vermieden werden. Auch Ihr Gewicht können Sie mit Hilfe von MyTherapy kontrollieren. Immerhin ist auch Übergewicht für eine erhöhte Harnsäurekonzentration verantwortlich. Dabei sollten Sie unbedingt vermeiden, streng zu fasten und zu schnell abzunehmen. Denn auch das kann Gicht auslösen.

Wenn die Gicht schon weiter fortgeschritten ist, reicht die Umstellung der Lebensgewohnheiten meist nicht mehr aus. Medikamente sind dann unvermeidbar, um die Erkrankung langfristig in den Griff zu bekommen und Folgeschäden zu vermeiden. Die Behandlung wird meist mit einer Kombination aus einem Mittel begonnen, das die Produktion von Harnsäure verringert (Urikostatika) und einem, das die Ausscheidung der Harnsäure erhöht (Urikosurika). Letzteres wird meist nach einigen Wochen wieder abgesetzt, während Urikostatika dauerhaft eingenommen werden müssen. Da Gichtanfällen nur vorgebeugt werden kann, wenn die Medikamente regelmäßig eingenommen werden, ist es besonders wichtig, sich an die Tabletteneinnahme zu erinnern. MyTherapy unterstützt Sie auch hierbei durch die Erinnerungsfunktion, die Sie nicht nur auf den richtigen Einnahmezeitpunkt, sondern auch auf die richtige Dosierung hinweist. Durch die verschiedenen Funktionen, die perfekt auf Gicht-Patienten abgestimmt sind, können Sie Ihre Therapie aktiv und effektiv durchführen und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Sources