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Corona-Impfstoff von Pfizer-BioNTech: Antworten auf 8 dringende Fragen zu Comirnaty

Apotheker-geprüfte Antworten zu Wirkung und Nebenwirkungen von Comirnaty (Pfizer-BioNTech-Impfstoff)

Der Corona-Impfstoff von Pfizer-BioNTech ist ein sog. Vakzin, das zur Vorbeugung der Infektionskrankheit COVID-19 entwickelt wurde (englische Abkürzung für Corona Virus Disease 2019), die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht wird. Der Impfstoff, der in der Pharma-Kooperation der Firmen Pfizer und BioNTech entstanden ist, trägt auch die Namen: BNT162b2, Tozinamaren (vorgeschlagener internationaler Freiname) und Comirnaty [Wortkombination aus “COVID-19”, “community” (engl.: Gemeinschaft), “mRNA” und “immunity” (engl.: Immunität)]. Der mRNA-Impfstoff Comirnaty wurde am 21. Dezember 2020 von der European Medicines Agency (EMA) zur Behandlung von über 16-Jährigen zugelassen. Im Jahr 2021 soll er in Deutschland zum Einsatz kommen. Antworten auf dringende Fragen zu diesem Corona-Impfstoff können Sie im Folgenden nachlesen.

Wir hoffen, die Informationen in diesem Artikel sind hilfreich und bitten Sie, diese lediglich als solche wahrzunehmen. Dieser Artikel ersetzt keinen professionellen ärztlichen Rat. Falls Sie Bedenken zu Ihrer Medikation haben, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dies ist besonders wichtig, falls Sie mehrere Medikamente einnehmen oder bestehende Risikofaktoren oder Unverträglichkeiten haben.

Wie funktioniert der Corona-Impfstoff von Pfizer‑BioNTech?

Wie andere Impfstoffe funktioniert der Corona-Impfstoff von Pfizer-BioNTech, indem das Immunsystem darauf trainiert wird, das Virus abzuwehren. Es gibt verschiedene Arten von Impfstoffen – manche enthalten Teile des Virus, der abgewehrt werden soll oder eine “unschädliche Kopie” des Originalvirus. Lesen Sie mehr zum allgemeinen Thema Impfung in diesem Artikel: Impfungen: Mythen entlarvt, Fakten erklärt! Der Corona-Impfstoff von Pfizer-BioNTech enthält mRNA des Virus.

Was ist mRNA und hat das etwas mit DNA zu tun?

mRNA ist die internationale Abkürzung für Boten-Ribonukleinsäure. Sie ist der genetische Bauplan für Erreger-Antigene. Möchte eine Zelle ein bestimmtes Protein herstellen, “schreibt” sie zuerst einen DNA-Abschnitt als eine Bauanleitung ab – diese Anleitung ist die mRNA. Das “Abschreiben” wird “Transkription” genannt. Mit diesem Bauplan wird schließlich ein neues Protein gebaut und die “Übersetzung” der Bauanleitung in das fertige Protein nennt man “Translation”.

DNA ist dagegen der Träger von Erbinformation. Sie ist anders aufgebaut: Vier paarweise angeordnete Bausteinen winden sich wie eine gedrehte Strickleiter als eine doppelsträngige Kette. Diese Bausteine heißen Basen (oder einzeln: Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin). Wie die Basenpaare angeordnet sind, bestimmt den Bauplan für den Aufbau neuer Proteine. Die mRNA ist dagegen nur eine einsträngige Abschrift eines gezielten DNA-Teils.

mRNA im Comirnaty‑Impfstoff

Der mRNA-Impfstoff von Pfizer/BioNTech lehrt die Körperzellen, ein Protein herzustellen, das auch im Coronavirus enthalten ist. Dieses Protein, ist ein sogenanntes Spike-Protein: Es wird aufgrund seiner stacheligen Oberflächenstruktur so genannt und ist dazu “gedacht” an Rezeptoren der menschlichen Zellen anzudocken. Das “Andocken” ist die einzige Aufgabe des Proteins. Das bedeutet, dass das Aufbauen dieser Proteine durch den Impfstoff im Körper für den Menschen harmlos ist. Der Körper erkennt es dennoch als “fremd” und entwickelt dadurch Antikörper dagegen. Diese Antikörper bleiben dort, um das echte Coronavirus zu bekämpfen, sollte es jemals in den Körper eindringen.

Die neuartige mRNA-Technologie ist für die schnelle Entwicklung des Impfstoffs verantwortlich. Herkömmliche Impfstoffe sind aufwendiger in der Produktion, da sie echte virale Proteine verwenden.

Was richtet der Corona-Impfstoff von Pfizer-BioNTech gegen Mutanten aus?

Zur Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels ist noch nicht bekannt, wie wirksam Comirnaty gegen die Mutationen ist. Aufgrund der schnellen Veränderungen des Virus sind noch weitere Tests nötig, um die Wirksamkeit gegen Mutanten zu prüfen.

Ist der Corona-Impfstoff von Pfizer-BioNTech sicher?

Der Corona-Impfstoff von Pfizer-BioNTech hat sich sowohl in Hersteller- als auch in klinischen Studien als sicher und wirksam erwiesen. Der Impfstoff hat die Sicherheits- und Wirksamkeitsstandards der EMA zur Zulassung erfüllt.

Die zuständige deutsche Überwachungsbehörde, das Paul-Ehrlich-Institut, veröffentlich wöchentlich (immer donnerstags) einen Sicherheitsbericht, in dem beobachtete Nebenwirkungen dokumentiert sind. Beruhigend zu wissen: Der Impfstoff gilt noch immer als sehr sicher.

Außerdem sind die Hersteller dazu verpflichtet, weitere Erkenntnisse aus der, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags, noch laufenden Phase-III-Studien an die EMA (Zulassungsbehörde) weiterzugeben.

Sollten Sie als Geimpfter oder Geimpfte Schwierigkeiten nach der Corona-Impfung bemerken, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Laien können mögliche Nebenwirkungen über das Meldeportal des Paul-Ehrlich-Instituts melden.

Welche Nebenwirkungen hat der Corona-Impfstoff von Pfizer‑BioNTech?

Wie bei jedem anderen Impfstoff gibt es auch bei Comirnaty eine Reihe von möglichen Nebenwirkungen. Die folgende Liste enthält einige der häufigsten Nebenwirkungen. Bitte bedenken Sie, dass die hier genannten Symptome keine vollständige Liste darstellt und diese Info zum Medikament ausschließlich zur persönlichen Weiterbildung gedacht ist. Leichte Nebenwirkungen klingen in der Regel nach ein paar Tagen ab. Rufen Sie einen Arzt, sollten Sie nach einigen Tagen noch immer Nebenwirkungen feststellen.

Häufige Nebenwirkungen:

Im Arm in der Nähe oder an der Injektionsstelle:

  • Schwellung
  • Rötung
  • Schmerzen

Im ganzen Körper:

  • Schüttelfrost
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Grippeähnliche Symptome

In einigen seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn Sie eines der folgenden Symptome nach der Impfung bemerken.

  • Hautausschlag
  • Keuchen
  • Engegefühl im Hals oder in der Brust
  • Schwierigkeiten beim Sprechen oder Atmen
  • Anschwellen des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens

Was ist der Unterschied zwischen den Impfstoffen von Pfizer-BioNTech und Moderna?

Der Moderna-Impfstoff und der Pfizer-BioNTech-Impfstoff sind sich sehr ähnlich. Vergleiche von Studien haben gezeigt, dass Comirnaty nur geringfügig wirksamer ist.

Allerdings gibt es ein paar wesentliche Unterschiede. Der vielleicht wichtigste ist, dass der Moderna-Impfstoff in normalen Gefrierschränken gelagert werden kann und nicht wie der Pfizer-BioNTech-Impfstoff ein extrem kaltes Transportnetz benötigt. Maximal sechs Monate kann er in einem Ultra-Tieftemperatur-Gefrierschrank bei -70°C gelagert werden. Daraufhin kann er zwei Wochen Thermoversandbehälter versendet werden und ist in einem regulären Kühlschrank mit einer Temperatur von 2-8°C maximal 120 Stunden haltbar.

Außerdem ist Moderna erst ab 18 Jahren zugelassen, Cormirnaty schon ab 16 Jahren.

Das bedeutet, dass der Moderna-Impfstoff für kleinere Einrichtungen und lokale Gemeinschaften möglicherweise leichter zugänglich ist, da die logistischen Herausforderungen hier geringer sind. Der andere wesentliche Unterschied betrifft die Dosierungen der Impfstoffe. Comirnaty wird in zwei 30 mg-Dosen verabreicht, die im Abstand von drei Wochen injeziert werden, während die Impfung mit dem Moderna-Vakzin aus zwei 100 mg-Dosen besteht, die im Abstand von vier Wochen gespritzt werden.

Gibt es Wechselwirkungen mit dem Corona-Impfstoff von Pfizer‑BioNTech?

Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine Wechselwirkungen mit dem Impfstoff von Pfizer und BioNTech bekannt. Es wird jedoch nicht empfohlen, innerhalb einer Woche nach Erhalt des COVID-19-Impfstoffs andere Impfungen zu erhalten.

Stoppt der Corona-Impfstoff von Pfizer-BioNTech die Ausbreitung der Corona‑Pandemie?

Die meisten Impfstoffe, die zur Vorbeugung von Viruserkrankungen hergestellt werden, tragen auch dazu bei, die Ausbreitung der Krankheit zu verringern. Leider ist derzeit nicht bekannt, ob der COVID-19-Impfstoff die Übertragung reduziert, d.h. es ist unklar, ob eine geimpfte Person weiterhin ansteckend sein wird.

Daher sollten Sie, auch wenn Sie den Impfstoff erhalten haben, Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um die Verbreitung der Krankheit so weit wie möglich zu vermeiden: Halten Sie Abstände ein, tragen Sie weiterhin einen Mundschutz und achten Sie darauf, sich weiterhin regelmäßig die Hände zu waschen und Räume zu lüften.

Wie wirksam ist der Corona-Impfstoff von Pfizer‑BioNTech?

Basierend auf klinischen Studien deuten die aktuellen Erkenntnisse darauf hin, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs Comirnaty gegen COVID-19 bei 95% liegt.

Wer wird wann in Deutschland gegen Corona geimpft?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat sechs Kategorien erstellt. Anhand dieser Kategorien werden die Einwohner Deutschlands in Dringlichkeits-Gruppen einsortiert und priorisiert:

  • Gruppe 1: Über 80-Jährige, Menschen in Heimen, Pflegepersonal u.a.
  • Gruppe 2: 70-80-Jährige, Menschen mit Trisomie 21, Demenz, Transplantationspatienten u.a.
  • Gruppe 3: 60-70-Jährige, medizinisch vorbelastete Menschen, Personen im öffentlichen Dienst u.a.
  • Gruppe 4: Die restliche Bevölkerung, die nicht in Gruppe 1-3 fällt

In den Impfzentren melden mobile Impfteams die Zahl der Impfungen an das Robert-Koch-Institut (RKI). Auf der Website des RKI können Sie eine täglich aktualisierte Tabelle (als xlsx-Datei) aufrufen, die Aufschluss über die Zahl der gemeldeten Impfungen in Deutschland gibt. Die Terminvergabe zur Impfung können Sie online über die Website der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) finden.

Mehr Informationen zur Corona-Impfung finden Sie hier:

Telefonnummer des KBV-Patientenservice: 116 117

KBV-Website: www.patientenservice.php


Wir hoffen, die Informationen in diesem Artikel sind hilfreich und bitten Sie, diese lediglich als solche wahrzunehmen. Dieser Artikel ersetzt keinen professionellen ärztlichen Rat. Falls Sie Bedenken zu Ihrer Medikation haben, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dies ist besonders wichtig, falls Sie mehrere Medikamente einnehmen oder bestehende Risikofaktoren oder Unverträglichkeiten haben.