Morbus Crohn: So hilft eine App Remission zu halten
MyTherapy bringt Routine in Ihre Behandlung und ermöglicht eine Kontrolle über die Krankheit
In Deutschland leben rund 300.000 Deutschen mit der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, wobei die Zahl der Neuerkrankungen weiter steigt. Die meisten Neuerkrankungen werden bei jüngeren Menschen zwischen 15 und 35 Jahren festgestellt. Aber auch in höherem Alter kann Morbus Crohn ausbrechen.
Die Erkrankung äußert sich meist durch Durchfall und Bauchschmerzen. Auch lebensbedrohliche Komplikationen wie Fisteln und die Verengung der Darmschlingen können auftreten. Wie stark die Symptome ausgeprägt sind und wie häufig sie auftreten, ist allerdings sehr individuell. Einige Patienten sind kaum eingeschränkt, manche benötigen dagegen einen künstlichen Darmausgang. Generell jedoch wechseln sich bei den Erkrankten Krankheitsphasen und Remissionsphasen ab. Durch Medikamente und eine angepasste Ernährung – unter Umständen ist auch eine spezielle Diät erforderlich – ist es möglich, diese Remissionsphasen beizubehalten. Dazu ist es aber notwendig, die verordneten Arzneimittel regelmäßig einzunehmen und die Ernährung kontinuierlich zu überwachen. Eine strikte Befolgung des Therapieplans kann allerdings problematisch sein und die Betroffenen noch mehr unter Stress setzen und wiederum gewisse Symptome hervorrufen Apps können deshalb ein nützliches Werkzeug darstellen, um die Therapie ordnungsgemäß durchzuführen.
Die App MyTherapy wurde speziell für chronisch kranke Personen entwickelt. Sie erzeugt Medikamentenerinnerungen, die Sie an Ihr Medikament in der von Ihnen spezifizierten Dosierung erinnert. So bekommen Sie Unterstützung bei der Einnahme von Entzündungshemmern oder Immunsuppressiva. Die Medikamente können einfach durch das Scannen des Barcodes auf der Verpackung hinzugefügt werden. Über die Erinnerungsfunktion hinaus enthält MyTherapy ein Gesundheitstagebuch. Damit können Sie Ihre Symptome, mögliche Nebenwirkungen der Medikamente und alle weiteren gesundheitsrelevanten Informationen dokumentieren und überwachen. Das Gesundheitstagebuch kann ausgedruckt und mit Ihrem Arzt besprochen werden. Das bedeutet, dass Sie Ihre Erkrankung über längere Zeit beobachten und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt ein weiteres speziell auf Sie angepasstes Therapievorgehen erarbeiten können. Mit Hilfe des Tagebuchs kann man auch leicht herausfinden, in welchen Situationen Symptome auftreten und gezielt gegensteuern. Da MyTherapy durch das Feedback von Nutzern stetig weiterentwickelt wird, ist die App für Patienten jeden Alters und mit jedem Schweregrad von Morbus Crohn leicht zu verstehen und einfach zu benutzen.
Was ist Morbus Crohn und wie kann man es erkennen?
Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Sie verursacht Entzündungen der Innenwände des Verdauungstraktes. Dabei können alle Abschnitte vom Mund bis zum Rektum betroffen sein, üblich sind dennoch meist der letzte Teil des Dünndarms (auch: Ileum) oder der Dickdarm (auch: Kolon, oder: Colon). Die Entzündung breitet sich bis in die tiefen Gewebeschichten aus und kann nicht nur schmerzhaft und lähmend sein, sondern auch lebensbedrohliche Komplikationen verursachen.
Die Symptome von Morbus Crohn unterscheiden sich bei jedem einzelnen Patienten und variieren in ihrem Schweregrad. Üblicherweise entwickeln sich die Anzeichen schleichend. Dennoch kann ein Morbus Crohn-Schub jederzeit auch plötzlich einsetzen. Wenn die Krankheit aktiv ist, verursacht sie wässrigen oder schleimigen Durchfall und Bauchschmerzen, die über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben. Weitere folgende Symptome können ebenfalls auftreten:
- Blähungen
- Übelkeit und Erbrechen
- Fieberschübe
- Bauchkrämpfe (häufig im rechten Unterbauch)
- Fatigue (extreme Erschöpfung)
- Unerwarteter Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit
- (seltener) Blut im Stuhl
Bei Menschen, die an einer schweren Form von Morbus Crohn erkrankt sind, können auch Entzündungen der Haut, der Mundschleimhaut der Augen, der Gelenke, der Leber oder des Gallengangs auftreten. Bei Kindern kann die Erkrankung verzögertes Wachstum und eine verzögerte sexuelle Entwicklung verursachen.
In manchen Fällen können Menschen mit der Crohn-Krankheit lange symptomlose Episoden erleben, die sogenannte Remission. Auch Komplikationen von Morbus Crohn sind möglich. So können sich Engstellen (Stenosen), Fisteln, Fissuren oder Abszesse bilden. Durch Fisteln – Verbindungsgänge zwischen Darmabschnitten oder zu anderen Organen – bilden sich eitrige Abszesse. Fissuren, also Risse in der Haut, wiederum führen möglicherweise zu Darmverschlüssen. Auch eine Blutarmut ist eine mögliche Komplikation, die durch Blutverluste über den Darm hervorgerufen wird. Perforationen der Darmwand, durch die Stuhl in den Bauchraum gelangen kann, können außerdem zu Infektionen führen. Da das Risiko,an Darmkrebs zu erkranken, durch schwere Entzündungen erhöht ist, sollten Betroffene außerdem regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge gehen.
Wie wird Morbus Crohn diagnostiziert?
Es gibt keinen Test, der die Diagnose Morbus Crohn bestätigt. Sollte Ihr Arzt den Verdacht haben, dass Sie an Morbus Crohn erkrankt sind, wird er oder sie versuchen andere mögliche Gründe für Ihre Symptome auszuschließen. Dies geschieht durch das beleuchten Ihrer medizinischen Vorgeschichte, der Ernährungsgewohnheiten, kürzlich vorangegangene Reisen, derzeitige Medikamente und eine körperliche Untersuchung. Ihr Arzt könnte auch verschiedene der folgenden Tests durchführen:
- Blutuntersuchungen, um andere Probleme wie Anämie auszuschließen
- Stuhluntersuchungen, um Blut oder Bakterien im Stuhl nachzuweisen
- Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT), um spezielle Stellen Ihres Gewebes und der Organe sehen zu können
- Eine Endoskopie beziehungsweise Koloskopie – eine Spiegelung des Verdauungstraktes – um Gewebeproben entnehmen und untersuchen zu können
- Ultraschalluntersuchungen, um zu überprüfen, ob die Darmwand verdickt ist
Nachdem der Arzt diese Untersuchungen durchgeführt und jede andere mögliche Erkrankung ausgeschlossen hat, die diese Symptome verursachen kann, kann er Morbus Crohn diagnostizieren. Bis die Diagnose gestellt wird, können allerdings oft mehrere Monate oder sogar Jahre vergehen.
Wie entsteht Morbus Crohn?
Wodurch genau Morbus Crohn verursacht wird, ist abschließend noch nicht geklärt. Möglicherweise sind mehrere Faktoren beteiligt. Dabei spielt vermutlich das Erbgut eine Rolle, denn bisher sind mehr als 70 Gene bekannt, die mit der Erkrankung in Zusammenhang stehen. Die Forschung hat bereits gezeigt, dass bis zu 20% der Erkrankten einen nahen Verwandten haben, der ebenfalls an Morbus Crohn erkrankt ist. Trotzdem wird Morbus Crohn nicht den Erbkrankheiten im eigentlichen Sinne zugeschrieben.
Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass es sich bei Morbus Crohn um eine Autoimmunkrankheit handelt. Hierbei greift der Körper die Zellen des Verdauungstraktes an, wie es sonst nur bei eindringenden Mikroorganismen (wie Viren oder Bakterien) der Fall ist.
Außerdem gibt es weitere Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit Morbus Crohn zu entwickeln, erhöhen. Diese sind beispielsweise Rauchen und Umweltfaktoren (Morbus Crohn kommt in Industrieländern gehäuft vor). Auch die Ernährung spielt eine Rolle, besonders wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist. Eine ungesunde Ernährung gilt zwar nicht als Auslöser, kann aber Symptome hervorrufen. Dabei kann nicht pauschal von einer ungesunden Ernährung gesprochen werden. Denn auch hier hängt es vom Patienten ab, da nicht jeder die gleichen Unverträglichkeiten aufweist. Nicht zuletzt müssen auch psychische Faktoren in Betracht gezogen werden. Stress, Ängste oder Depressionen können Morbus Crohn begünstigen, jedoch nicht ursächlich auslösen. Ist die Krankheit bereits ausgebrochen, können allerdings Schübe in Situationen auftreten, in denen die Betroffenen unter besonderer psychischer Anspannung stehen.
Wie wird Morbus Crohn behandelt?
Derzeit kann Morbus Crohn nicht geheilt werden. Trotzdem sind eine Symptomkontrolle und die Aufrechterhaltung einer Remission möglich. Meistens wird dies durch eine medikamentöse Therapie erreicht, auch wenn manchmal eine Operation notwendig werden kann.
Mehrere Medikamentenklassen können die Symptome von Morbus Crohn in Schach halten. Sie wirken unterschiedlich stark und haben verschiedene Wirkmechanismen. Da viele Medikamente zahlreiche Nebenwirkungen haben können, sollten Sie genauestens mit Ihrem Arzt über die medikamentöse Therapie sprechen. Er wird Ihnen helfen, die Therapie zu finden, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.
- Entzündungshemmende Medikamente werden oft als Mittel erster Wahl gegen entzündliche Darmerkrankungen verwendet. Darunter sind 5-Aminosalicylate, die sich insbesondere gegen die Erkrankung im Dünndarm als hilfreich erwiesen haben, sowie Kortikoide, die die Entzündung im Körper zurückgehen lassen.
- Immunsuppressiva können bei einem Immunsystem helfen, das zu Überreaktion neigt. Diese Mittel schwächen allerdings das körpereigene Immunsystem, um die Symptome zu reduzieren. Bekanntere Immunsuppressiva sind Azathioprin und Mercatopurin.
- In schweren Fällen kann eine Therapie mit sogenannten Biologika empfohlen werden. Diese sind sehr starke immunsuppressive Medikamente, die natürlich vorkommende Antikörper oder Enzyme nachbilden, um das Wachstum entzündungsauslösender Proteine zu hemmen.
Bis zu 50% der Patienten mit Morbus Crohn unterziehen sich einer Operation, meistens einer sogenannten Resektion. Bei dieser Operation entfernt der Operateur den beschädigten Teil des Darmtraktes und verbindet anschließend die gesunden Teile miteinander. Als Alternative steht die Ileostomie zur Verfügung.Dabei wird der Darmausgang nach außen verlegt (genannt Stoma), damit die entzündeten Teile des Darmes nicht mit den Nahrungsbestandteilen in Berührung kommen und sich so erholen können.
Zusätzlich zu den Medikamenten und der Operation kann eine Nahrungsergänzung mit Vitaminen und Spurenelementen – vor allem während schwerer Schübe – notwendig werden, da die Durchfälle eine ausreichende Aufnahme dieser Stoffe verhindern. Da auch vermehrt Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten können, kann außerdem eine spezielle Diät notwendig werden.
Dank MyTherapy Zeit für die schönen Dinge des Lebens – trotz Morbus Crohn
Sich an die Medikation zu halten, seine Ernährung und die Symptome zu überwachen, sind unerlässlich, um die schmerzhaften und einschränkenden Symptome von Morbus Crohn in den Griff zu bekommen. Deshalb hat smartpatient die Gesundheits-App MyTherapy entwickelt. Jeder Patient kann die App speziell auf seine Bedürfnisse anpassen. Mit ihr können Medikamentenerinnerungen erzeugt werden, so dass das Einhalten des Medikationsplans in eine einfache tägliche Aufgabenliste übersetzt wird. Darüber hinaus ermöglicht es das integrierte Gesundheitstagebuch, die Symptome der Erkrankung und die Nebenwirkungen der Medikamente aufzuzeichnen. Dadurch kann der Arzt den Medikationsplan besser und schneller auf Ihre Bedürfnisse einstellen. Das integrierte Symptomtagebuch kann Ihnen außerdem dabei helfen, zu verstehen, was Ihnen guttut und was nicht – und folglich dabei unterstützen, Lebensmittel zu identifizieren, die Sie aufgrund der Erkrankung nicht mehr vertragen. Diese Funktionen machen MyTherapy zu einem wertvollen Begleiter bei der Bewältigung von Morbus Crohn und ebnen den Weg für eine möglichst lange Remission. Dadurch kann Ihnen die App ein weitgehend normales und symptomfreies Leben ermöglichen.
Sources
- www.apotheken-umschau.de/darm/morbus-crohn
- www.dgvs.de
- www.flexikon.doccheck.com/de/Morbus_Crohn
- www.internisten-im-netz.de/de_morbus-crohn-behandlung
- www.internisten-im-netz.de/de_morbus-crohn-risikofaktoren
- www.internisten-im-netz.de/de_morbus-crohn-symptome
- www.kompetenznetz-ced.de/morbus-crohn
- www.reizdarm.net/morbus-crohn