COPD: Mit diesen Tipps atmen Sie noch lange frei durch

Zum Welt-COPD-Tag 2017: 8 Tipps, die Ihrer Lunge guttun

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Lisa

Der 15. November 2017 ist der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD, gewidmet, denn es ist Welt-COPD-Tag. Bei der Abkürzung „COPD“ zeigen sich in vielen Augen häufig Fragezeichen. Dabei gehört die COPD mittlerweile bereits zu den Volkserkrankungen, die bei über 14 Prozent der über 40-Jährigen auftritt. Bei Rauchern ist der Anteil mit 20 Prozentpunkten sogar noch höher. Verwunderlich ist das kaum, bedenkt man, dass die Schadstoffe, die besonders durch das Rauchen in den Körper gelangen, die Atemwege verengen und die Lunge schädigen. Doch auch wenn Sie COPD haben oder Sie gefährdet sind, diese Diagnose in Zukunft zu erhalten, können Sie mit einigen Maßnahmen dafür sorgen, die Lungenerkrankung erst gar nicht zu bekommen oder ihren Verlauf zumindest zu verlangsamen.

Nicht verwechselt werden sollte COPD übrigens mit dem im Volksmund gebräuchlichen sogenannten „Raucherhusten“. Denn obwohl sich die ersten Anzeichen stark ähneln, geht die COPD darüber hinaus. Ein erster Warnhinweis stellt beispielsweise starker Husten, der anfangs nur am Morgen, später aber auch tagsüber auftritt, dar. Auch Auswurf, der mit der Zeit immer zäher wird und schwerer abzuhusten ist, ist ein typisches Anzeichen für COPD. Besonders beängstigend und nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastend, ist allerdings die Atemnot, zu der es anfangs vor allem unter körperlicher Anstrengung kommen kann. Je weiter die Erkrankung voranschreitet, umso häufiger fällt das Atmen aber auch im Ruhezustand schwerer.

Wie das „chronisch“, das im Namen der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung steckt, bereits verlauten lässt, handelt es sich bei COPD um eine dauerhafte und damit nicht heilbare Erkrankung. Trotzdem lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung verhindern oder zumindest verlangsamen, wenn der Lebensstil entsprechend verändert und geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Deshalb haben wir einige Tipps zusammengestellt, mit denen Sie gegen die COPD gewappnet sind.

1. Rauchen Sie nicht

Da die Krankheit vor allem Raucher trifft, ist die wichtigste Entscheidung, um COPD vorzubeugen oder ihren Verlauf zu verlangsamen, das Rauchen aufzugeben beziehungsweise gar nicht erst damit anzufangen. Ist die Krankheit bereits ausgebrochen, ist der Körper zwar nicht in der Lage, die entstandenen Schäden an der Lunge zu heilen. Die Symptome und der Verlauf der COPD können aber trotzdem positiv beeinflusst werden, wenn strikt auf Zigaretten und damit auf das schädliche Nikotin verzichtet wird. Übrigens ist Passivrauchen ebenso schädlich. Deshalb sollten Sie unbedingt geschlossene Räume vermeiden, in denen Sie Zigarettenqualm ausgesetzt sind.

2. Vermeiden Sie Schadstoffe wie (Fein‑)Staub

Obwohl die meisten Menschen, die COPD haben, Raucher sind oder es zumindest waren, gibt es Ausnahmen. Denn auch Menschen, die übermäßigen schädlichen Umwelteinflüssen wie Feinstaub, Ruß und Smog oder beispielsweise beruflich bedingt einer hohen Staubbelastung ausgesetzt sind, haben ein höheres Risiko, an COPD zu erkranken. So gut es deshalb geht, sollten Sie diese Einflüsse vermeiden – speziell, wenn die COPD bereits diagnostiziert wurde – oder sich durch entsprechende Maßnahmen (Filtersysteme in Umgebungen mit hoher Schadstoffbelastung, Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz etc.) schützen.

3. Betätigen Sie sich körperlich

Auch wenn es schwerfallen mag und Sie unter Anstrengung merken, dass Ihr Husten Sie quält und Sie nach Luft ringen müssen – treiben Sie Sport. Damit ist nicht gemeint, einen Marathon zu laufen. Vielmehr geht es um moderate körperliche Tätigkeiten, die Ihnen auf Dauer dabei helfen werden, Ihre Belastbarkeit zu erhöhen und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Bei COPD sind besonders spezielle Lungensportgruppen zu empfehlen. Dort trainieren Sie gemeinsam mit anderen, die sich in der gleichen Situation befinden. Außerdem bekommen Sie wertvolle Hinweise und Übungen, die sich auch zu Hause durchführen lassen. Auch Aktivitäten wie Spazieren gehen oder Walken sind Balsam für Ihre Lunge und Ihr Wohlbefinden. Sollten Sie allerdings in einer Stadt leben, in der die Luftverschmutzung durch Abgase besonders hoch ist, sollten Sie diese Aktivitäten besser in eine ländlichere Gegend verlagern. Die frische und saubere Luft wird Ihnen guttun. Übrigens gilt für alle Menschen mit COPD, egal in welchem Stadium Sie sich befinden, dass körperliche Aktivität sich positiv auf de Krankheitsverlauf auswirkt.

4. Machen Sie spezielle Atemübungen

Bei COPD sind Atemübungen, die regelmäßig durchgeführt werden, sehr wichtig. Denn so können Sie durch bestimmte Atemtechniken und Körperhaltungen lernen, sich selbst das Atmen zu erleichtern. Die Lippenbremse hilft beispielsweise bei Atemnot. Die Lippen werden locker aufeinander gelegt, Sie atmen durch die Nase ein, blähen leicht die Backen auf und lassen die Luft langsam und gleichmäßig wieder durch den Mund ausströmen, ohne dabei besonderen Druck zu erzeugen. Auch die Bauch- beziehungsweise Zwerchfellatmung hilft, das Luftholen zu erleichtern. Wie Sie diese und andere Übungen erlernen und richtig anwenden können, erfahren Sie bei Ihrem Arzt oder in speziellen Patientenschulungen und Atemtherapiegruppen, deren Kontakte Sie ebenfalls von Ihrem behandelndern Arzt oder Ihrer Krankenkasse erhalten.

5. Achten Sie auf Ihr Körpergewicht

Dass extremes Übergewicht auch bei Menschen, die keine Lungenkrankheit haben, zu Luftnot und schnellerer Erschöpfung führen kann, ist nicht neu. Doch besonders bei COPD sollten Sie starkes Übergewicht vermeiden, da es eine zusätzliche Belastung für Sie darstellt und sich negativ auf Ihre Atmung auswirken kann. Untergewicht ist übrigens ebenso schädlich. Denn Ihr Immunsystem ist dann nicht ausreichend in der Lage, sich gegen Infekte zu wehren.

6. Schützen Sie sich vor Infekten

Besonders, wenn Sie die Diagnose COPD bereits erhalten haben, sind Schutzmaßnahmen wichtig, um Atemwegsinfekten vorzubeugen. Dazu gehören auch die jährliche Grippeschutzimpfung und regelmäßige Impfungen gegen Pneumokokken, die beispielsweise eine Lungenentzündung auslösen können. Denn besonders bei Atemwegsinfekten ist die Gefahr hoch, dass sich die COPD verschlechtert. Zu einem umfassenden Schutz gehören auch die üblichen Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und -desinfizieren (besonders in der Grippezeit), vitaminreiche Ernährung zur Stärkung des Immunsystems und die Vermeidung des engen Kontaktes mit Grippekranken. Trotzdem sollten Sie sich nicht zu Hause einigeln, um Kontakt zu anderen Menschen zu vermeiden. Im Gegenteil: soziale Kontakte sind gut für die Psyche. Und diese wirkt sich bekanntlich ebenfalls auf Ihren Körper aus.

7. Lassen Sie sich regelmäßig untersuchen

Besonders bei chronischen Erkrankungen wie COPD, die in ihrem Verlauf fortschreitend sind und sich mit der Zeit verschlechtern können, sind regelmäßige Kontrollen sehr wichtig. Um die Therapie entsprechend anpassen zu können, muss ihr Arzt einen genauen Überblick über die Schwere Ihrer Symptome erhalten und wissen, wann beispielsweise Atemnot auftritt, wie stark der Husten ist und ob weitere Beschwerden vorhanden sind. Um dies ohne großen Aufwand zu dokumentieren, können Sie Apps wie MyTherapy nutzen, die mittels integriertem Gesundheitstagebuch Ihnen und Ihrem Arzt die nötigen Informationen verschafft und Sie mit Hilfe der Erinnerungsfunktion nebenbei noch an Ihre Medikamente und regelmäßiges Inhalieren erinnert.

8. Sorgen Sie für seelisches Wohl

Unerlässlich ist nicht nur, sich an die Therapie zu halten und seinen Lebensstil anzupassen. Auch die Psyche spielt eine große Rolle im Umgang mit COPD. Um auch für das seelische Wohlbefinden zu sorgen, ist daher ein erster Schritt, sich umfassend über die Lungenerkrankung zu informieren und sich beraten zu lassen. Denn wenn Sie wissen, womit Sie es zu tun haben, wie Sie das Gesundheitsmanagement selbst aktiv gestalten können und wie Sie auch mit COPD ein glückliches Leben führen können, verliert die Erkrankung ein wenig von ihrem Schrecken. Nehmen Sie deshalb an speziellen Patientenschulungen teil, um Ihre Symptome besser einschätzen zu lernen, beraten Sie sich mit Ihrem Arzt und suchen Sie gegebenenfalls Selbsthilfegruppen oder Gesprächskreise auf. Beziehen Sie auch Familie und Freunde ein, wenn Ihnen Gespräche und gemeinsame Unternehmungen guttun.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen und ein gesundes und rauchfreies Leben führen, können Sie den Verlauf der COPD positiv beeinflussen und dafür sorgen, dass Sie noch lange frei und entspannt durchatmen können.


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