15 smarte mobile Helfer für den Alltag mit Parkinson

Von Beweglichkeits- und Sprechübungen über Gedächtnis­training bis hin zu Medikamenten­erinnerung – Diese Apps bieten Unterstützung im täglichen Umgang mit Parkinson

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Lisa

Mit Parkinson werden häufig Symptome, wie unkontrolliertes Zittern – der sogenannte Tremor – steife Muskeln, Gang- und Gleich­gewichts­probleme in Verbindung gebracht. Um diese und andere Krankheits­anzeichen, die sich mit der Zeit entwicklen können, in den Griff zu bekommen, forschen Wissenschaftler unermüdlich an der Entwicklung neuer Medikamente und Therapien. Mittlerweile ist es deshalb möglich auch lange nach der Diagnose ein normales, selbstständiges und aktives Leben mit Parkinson zu führen. Neben der Einnahme von Medikamenten sollten Menschen, die mit Parkinson leben, auch selbst aktiv werden und ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten trainieren. Dabei können unter anderem mobile Endgeräte unterstützen – zum Beispiel mit Hilfe von Apps, die zum Sprach- und Beweglich­keitstraining, zum Therapie­management bei Parkinson, aber auch zur Unterstützung der Parkinson-Forschung und in Notfall­situationen eingesetzt werden. Wir stellen einige von ihnen vor.

Diese Apps fördern die Muskulatur und Beweglichkeit

Zu den Hauptsymptomen bei Parkinson gehören (neben dem Tremor) Probleme im Bewegungs­ablauf und Beschwerden der Muskulatur. Aus diesem Grund sind gezielte Übungen wichtig, um der Symptomatik entgegen­zuwirken und die Beweglichkeit so lange wie möglich zu erhalten. Die „MoveApp“ zur Therapie­begleitung ist extra auf Parkinson-Patienten zugeschnitten und unterstützt das Bewegungs­training durch spezielle Übungen sowie durch ein Bewegungs­protokoll. Auch wertvolle Informationen zu Parkinson selbst und eine Medikamenten­übersicht mit Erinnerungsfunktion bietet die App. Weitere Apps, wie „iPhysio“ und „Therapio“ können ebenfalls zur Physiotherapie bei Parkinson genutzt werden. Entwickelt wurden beide Apps in erster Linie für Therapeuten, die auf Basis der App einen optimalen Trainingsplan für den Patienten ausarbeiten und ihren Trainierenden zur Verfügung stellen können. Machen Sie Ihre Praxis auf diese Möglichkeit aufmerksam oder nutzen Sie die Testversion einfach selbst für das Training zu Hause.

  • MoveApp: kostenlos für iOS und Android
  • iPhysio – train yourself: als Demoversion kostenlos für iOS und Android
  • Therapio: als Demoversion kostenlos für iOS und Android

Diese Apps trainieren rhyth­misches und deut­liches Sprechen

Genauso wichtig wie das Erhalten der Beweglichkeit, ist es, die Sprechfähigkeit zu trainieren. Denn auch die Sprache kann bei Parkinson in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei rund 90 Prozent ist dies der Fall. Die Stimme wird leiser und monotoner, die Aussprache verwaschener und das Sprachtempo höher. Die „Besser Sprechen“ App wurde entwickelt, um die Rhetorik zu trainieren und bietet Menschen mit Parkinson eine sehr gute Basis, um an einer deutlichen Aussprache zu arbeiten. Sprech- und Atemübungen helfen dabei die Sprache zu trainieren und durch eine Aufnahme-Funktion kann das Gesagte angehört werden. Das macht auf konkrete Probleme aufmerksam. So hat man einen konkreten Anhaltspunkt und kann gezielt an der Verbesserung der Aussprache arbeiten. Insgesamt kann es enorm hilfreich sein das selbst Gesprochene aufzunehmen, um die Aussprache gezielt zu verbessern – das gilt nicht nur für professionelle Sprecher. Deshalb sind auch Aufnahme-Apps wie „Smart Recorder“ oder „Dictaphone“ für Parkinson-Patienten zu empfehlen.

  • Besser sprechen: 2,99€ für iOS und 3,56€ Android
  • Dictaphone - Audio-Rekorder: kostenlos für iOS
  • Smart Recorder: kostenlos für Android

Diese Apps sorgen mit Gedächtnisübungen für einen klaren Kopf

Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme sind nicht die ersten Symptome, die einem bei Parkinson in den Sinn kommen. Dabei müssen sich rund 40 Prozent mit der sogenannten Parkinson-Demenz auseinandersetzen. Genauso wie der Körper will daher auch der Kopf trainiert werden. Mit Hilfe der Unterstützung von Wissenschaftlern wurden die beiden Apps „Peak“ und „NeuroNation“ entwickelt, die auf spielerische Weise Gedächtnis, Konzentration und Logik fördern. Personalisierte Workouts ermöglichen ein gezieltes Training der geistigen Fitness. Auch die „Einstein Gehirntrainer“ App bietet individualisierbare Übungen und tägliche Tests, um den Fortschritt zu überprüfen. Die einfache und intuitive Handhabung der App und die große Bedienoberfläche ermutigen besonders Senioren, aber auch Menschen mit neurologischen Beeinträchtigungen, die App zu nutzen.

  • NeuroNation - Gehirnjogging: Basisversion kostenlos für iOS und Android
  • Peak - Gehirntraining: Basisversion kostenlos für iOS und Android
  • Einstein Gehirntrainer: 5,49€ für iOS und 2,99€ Android

Diese Apps helfen bei der Einhaltung der Therapie

Nicht nur Übungen, die zu Hause absolviert werden können, sind bei Parkinson wichtig. Auch regelmäßige Termine beim Facharzt, der Logopädie sowie Ergo- und Physiotherapie müssen wahrgenommen werden, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und entsprechend reagieren zu können. Darüber hinaus muss an die tägliche Einnahme der Medikamente gedacht werden. Um solche Aufgaben nicht zu vergessen, bieten sich Organisations-Apps an. Neben dem Klassiker der To-Do-Listen-Apps – „Wunderlist“ – ist „Any.do“ ebenfalls empfehlenswert, da die App einfach zu handhaben und übersichtlich gestaltet ist. Zusätzlich bietet sie Menschen mit Parkinson durch die Möglichkeit der Spracheingabe den Vorteil, Termine nicht mühsam eintippen zu müssen. Während mit diesen Apps alle möglichen To-Do’s geplant werden können, konzentriert sich „MyTherapy“ ganz auf das Therapie­management. Die App ermöglicht es Parkinson-Patienten nicht nur, die täglichen Aufgaben, wie Tabletten­einnahmen oder das Erfassen von Symptomen in einer übersichtlichen Liste zu organisieren, sondern die App erinnert dann auch an diese Aufgaben. Die Einnahme der Medikamente, der Gang zum Arzt oder die Überprüfung bestimmter Messwerte können somit einfach und strukturiert abgehakt werden. Auch die Dosierung der Arznei kann individuell nach Verordnung des Arztes festgelegt werden, wobei der Name der Medikamente nicht mühsam eingegeben werden muss, sondern einfach die Packung gescannt werden kann.

Diese Apps holen im Ernstfall Hilfe

Das Risiko von Menschen mit Parkinson, sich im Notfall nicht bemerkbar machen und sich selbst helfen zu können, ist groß. Denn durch die instabile Körperhaltung fallen sie – besonders im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung – schneller hin und können aufgrund Einschränkungen des Bewegungsapparats nicht immer sofort alleine wieder aufstehen. In solchen Fällen sind Notruf-Apps wertvoll, die per Knopfdruck einen Alarm auslösen, Rettungspersonal verständigen und auch Angehörige informieren. Dabei sind keine komplizierten Tastenkombinationen notwendig. So können sich auch Menschen, die alleine leben, ein bisschen sicherer fühlen.

Diese App trägt zur Parkinson-Forschung bei

Einen Beitrag zur Parkinson-Forschung leisten Apps ebenso. Da Parkinson sich in der Regel schleichend entwickelt und lange unentdeckt bleiben kann, wollen die Macher von „iPrognosis“ dafür sorgen, dass die Krankheit frühzeitig diagnostiziert wird. Die Nutzer der App sind gesunde Menschen und solche, die sich in einem frühen Parkinson-Stadium befinden. Sie können dazu beitragen, die Therapie künftig zu verbessern. Als Grundlage dienen den Wissenschaftlern Interaktionsdaten des Smartphones zur Forschung an Früherkennungstests. Diese helfen Forschern, die Entwicklung, den Verlauf sowie die Entstehung von Parkinson besser zu verstehen und die Krankheit in Zukunft zielgerichtet therapieren zu können.


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