HIV-positiv – Tests? Symptome? Häufige Fragen

Tests? Symptome? Nicht-nachweisbar positiv? Grundlegende Fragen zu HIV beantwortet

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Óscar

Was sind die Sympto­me von HIV-positiv? Ist sero­positiv mit HIV verbunden? Wann sollte man den Test machen und wie lange wartet man auf das Ergeb­nis? Können Sie ein nicht nachweis­bares HIV-Positiv verbreiten? In diesem Artikel werden wir viele der häufigsten Fragen zu diesem Konzept beant­worten, um Menschen it HIV zu entmys­tifizieren und um über HIV zu informieren.

Es ist sehr wichtig, dass wir, bevor wir mit der Er­klärung all dieser Kon­zepte begin­nen, etwas klarstellen: HIV bedeutet nicht, AIDS zu haben. HIV ist das Virus, das das Immun­system schwächt. Von AIDS spricht man, sobald das Virus im Körper sich in einem – am weitesten – fortge­schrittenen Stadium der Immun­schwäche befindet. Eine Person kann also HIV haben, aber dank richtiger Behand­lung muss sich daraus kein AIDS ent­wickeln.

Was ist HIV‑positiv?

Zunächst eine Erklärung: Unser Körper entwickelt bei einer Infek­tion im Körper Abwehr­kräfte, um Schäd­liches abzuweh­ren und um zu heilen. Diese Abwehr­kräfte werden als CD4-Lympho­zyten bezeichnet und sind nichts anderes als weiße Blutkör­perchen, die diese Infektionen bekämpfen. HIV ist ein Virus, das diese Lympho­zyten angreift und zerstört.

Eine Person ist „seropositiv“, wenn nach einem Test nur sehr wenig CD4 nach­gewiesen wird. Auf diese Weise kann festge­stellt werden, dass das HI-Virus einen Weg in ihren Körper gefun­den hat: Das heißt, sie hat sich mit HIV infiziert.

HIV ist ein langsam wirkendes Virus, daher kann eine Person lange Zeit (Monate oder sogar Jahre) mit HIV leben, ohne Symp­tome zu bemerken. Im Laufe der Zeit wer­den jedoch alle, die keine Behandlung erhalten, Symp­tome des Virus haben und Infek­tionen dadurch entwickeln. Wenn es so weit kommt, spricht man davon, dass diese Per­sonen an AIDS erkrankt sind.

Habe ich das HI-Virus? Das sind die Symptome

Die Symptome kön­nen je nach Stadium der Virus-Infek­tion variieren. Die Stufen sind wie folgt:

1. Akute HIV-Infektion. Sympto­me manifestieren sich zwei bis vier Wochen nach der Infektion. Während dieser Phase haben einige Menschen grippe­ähnliche Symptome wie Fieber, Kopf­schmerzen und Hautaus­schlag.

2. Chronische HIV-Infektion. Während dieses Sta­diums vermehrt sich HIV im Körper weiter, jedoch in sehr geringen Konzen­trationen. Menschen mit chronischer HIV-Infektion haben möglich­erweise keine HIV-beding­ten Symptome. Es wird geschätzt, dass es nach 10 Jahren ohne Behand­lung zu AIDS wird.

3. AIDS. AIDS ist das letzte und schwer­wiegendste Stadium der HIV-Infektion. Zu den Symp­tomen gemäß der Deu­tschen Aids­hilfe gehören:

  • Nachtschweiß
  • Durchfall (länger als einen Monat)
  • Immunschwä­chefolgen (häufige Entzün­dungen, Unwohlsein)
  • Lungenentzündungen
  • Hefepilzbefall (länger als einen Monat) – auch in Speise- und Luftröhre
  • Tuberkulose
  • Kaposi-Sarkom
  • Gürtelrose (Herpes Zoster): schmerz­hafter Hautausschlag, der durch einen Virus hervor­gerufen wird
  • Nervenschädigungen an Armen und Beinen mit Schmer­zen, Kribbeln, Taubheits­gefühl

Wann sollte man den HIV-Test  machen?

„Bin ich mit HIV infiziert?“ – Ein Test schafft Klar­heit zu dieser Frage, die sich viele Menschen stellen, die beispiels­weise einem unbekannten Risiko wie einer Nadelstich­verletzung oder ungeschütztem Sex ausgeliefert waren.

Ein Rat: Gehen Sie vor dem Test zu einer Beratungs­stelle, um das Risiko abschät­zen zu können. So verhindern Sie, dass sie sich möglicher­weise umsonst vor dem Ergeb­nis fürchten. Auf der Webseite der Deutschen Aidshilfe finden Sie eine Liste mit Kontakt­möglichkeiten für Online-, telefo­nische und persönliche Beratungs­angebote.

Sobald der konkrete Ver­dacht besteht, sich ange­steckt zu haben, sollten Sie einen Test machen lassen.

Entschei­den Sie sich zu einem HIV-Schnell­test, sollten Sie dies beach­ten: Nach dem Eintreten der Risiko­situation müssen Sie drei Monate warten, um sicher­gehen zu können, dass Spuren des Virus in Ihrem Blut vom Test erfasst werden.

Aktuelle Labor­tests können Anti­gene des Virus so­wie Antikörper im Blut nachweisen. Bis diese jedoch erkannt werden können, ver­gehen etwa sechs Wochen. Nach der Risiko­situation sollte also anderthalb Mo­nate abgewartet werden (sogenann­tes diagnostische Fenster für den HIV-Test), wenn das Ergebnis des Labor­tests genau sein soll.

Das Ergebnis einer Labor­untersuchung lässt in der Regel bis zu fünf Tage auf sich warten.

Gibt es ein Heilmittel für HIV?

Es gibt noch keine endgül­tige Heilung für HIV. Dank der derzei­tigen Behand­lung wird HIV jedoch als beherrsch­bare chronische Krank­heit angesehen. Men­schen mit HIV können heute gesund bleiben und sogar das Risiko einer Übertra­gung des Virus auf andere ver­ringern.

Derzeit wirken Anti-HIV-Medika­mente auf zwei verschiedene Arten:

  • Sie reduzieren die Viruslast. Antire­trovirale Medikamen­te sollen die Menge an HI-Viren, die wir in unserem Blut tragen, so weit möglich verringern, sodass sie nicht mehr nachweis­bar sind.
  • Die Arzneien ermöglichen es dem Körper, die CD4-Nummer wieder­herzustellen. Wie bereits erwähnt, schützen CD4-Lym­phozyten den Körper vor externen Krankheits­erregern.

Was bedeutet es, nicht-nachweisbar HIV-positiv zu sein?

Eine Person ist nicht-nachweis­bar HIV-positiv, wenn ihre Virus­last im Blut so niedrig ist, dass sie durch einen Test nicht erkannt werden kann. Dies bedeutet nicht, dass Sie geheilt sind, da das Virus immer noch in extrem geringen Men­gen im Blut gefunden wird. Wenn Sie die Ein­nahme der Medikamente abbrechen, ist das Virus wieder nachweis­bar.

Kann eine nicht-nachweisbar HIV-positive Person HIV verbreiten?

Basierend auf zahl­reichen Studien kön­nen wir bestätigen, dass eine nicht nachweis­bare HIV-positive Person, die diesen Zustand länger als 6 Monate aufrecht­erhalten hat, HIV nicht durch Sex übertra­gen kann. Diese Studien bestan­den darin, die Beziehun­gen zwischen Paaren zu unter­suchen, bei denen eines HIV-positiv und das andere negativ war. Da jedoch nicht bestätigt werden kann, dass das Risiko gleich Null ist (obwohl es sehr gering ist), wird empfohlen, sich beim Sex zu schützen (Kondom).

Das 90-90-90 Ziel

Ziel 90-90-90 ist ein ehrgeizi­ges Projekt, das sich UNAIDS mit dem Ziel gesetzt hat, die AIDS-Epidemie im Jahr 2030 zu beenden. Das Projekt sieht vor, dass bis Ende 2020:

  • 90% der Menschen mit HIV ihren HIV-Status kennen.
  • 90% der mit HIV diagnostizierten Menschen eine fortlaufende antiretrovirale Therapie erhalten.
  • 90% der Menschen, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, viral unterdrückt sind.

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