Diese 10 Tipps helfen Ihnen dabei, die HIV-Therapie besser einzuhalten

Bei der HIV-Therapie ist es besonders wichtig, den Therapieplan zu befolgen – im stressigen Alltag leichter gesagt, als getan. Mit diesen Tipps nehmen Sie die Hürde.

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Lisa

Die gute Nachricht zuerst: HIV ist, dank moderner Medikamente, heutzutage gut kontrollierbar. Die Entwicklung neuer Medikamente, die auch immer besser werden, sorgt dafür, dass auch Menschen, die sich mit dem HI-Virus infiziert haben, heute ein langes und selbstbestimmtes Leben führen können. Nicht verwechselt oder sogar synonym verwendet werden, sollten dabei im Übrigen die Begriffe HIV und AIDS. Denn während gegen AIDS (kurz für „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ – zu Deutsch „Erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom“) bisher keine wirksame Therapie entwickelt wurde, kann HIV (kurz für „Human Immunodeficiency Virus“ – zu Deutsch „Menschliches Abwehrschwäche-Virus“) mit Hilfe einer erfolgreichen Therapie in Schach gehalten und so der Ausbruch von AIDS verhindert werden.

Eine erfolgreiche Therapie von HIV wird dabei maßgeblich von einer strikten Einhaltung des Therapieplans beeinflusst. Denn Voraussetzung für einen Therapieerfolg ist, dass die Medikamente regelmäßig und, wie von dem jeweils behandelnden Arzt verordnet, eingenommen werden. Damit es Ihnen gelingt Ihre Therapieziele zu erreichen und Ihren Therapieplan erfolgreich einzuhalten, haben wir 10 Tipps zusammengestellt, die Sie bei der HIV-Therapie unterstützen sollen.

Vernachlässigte HIV-Therapie – es gibt viele Gründe dafür

Bei HIV ist das Einhalten des Therapieplans besonders wichtig, um die Erkrankung erfolgreich in Schacht halten zu können. Doch gerade in solchen Fällen ist es nicht immer einfach, die Medikamente immer regelmäßig zu nehmen. Das kann viele Gründe haben.

Für eine erfolgreiche Therapie müssen Patienten ihre Medikamente gewissenhaft, in der richtigen Dosierung und zur richtigen Zeit einnehmen – eben genau so, wie es mit dem behandelnden Arzt vereinbart wurde. Meist wird eine Kombination aus mehreren Medikamenten verordnet und die Medikation muss immer wieder kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden. Außerdem ist es wichtig, regelmäßig – in der Regel alle zwei bis vier Monate – die Viruslast prüfen zu lassen. Das macht die Therapie von HIV sehr komplex und kann im stressigen Alltag schnell zu Einnahmefehlern und vergessenen Terminen führen.

Hinzu kommt, dass in vielen Phasen der Behandlung keine oder nur schwach ausgeprägte Krankheitsanzeichen vorhanden sein können. Das ist bei HIV häufig der Fall, da das Virus im Körper schlummert und nicht sofort zum Krankheitsausbruch führt. Und obwohl das Virus im Körper ist, fühlt man sich weitgehend fit.

Gibt es keine unmittelbaren Konsequenzen durch verpasste Medikamenteneinnahmen, wie zum Beispiel eine Verschlechterung von Symptomen, fällt es vielen Menschen besonders schwer, sich an ihre Therapie zu halten. Dann kann es schonmal vorkommen, dass ein Medikament vergessen oder die Einnahme unter Umständen als nicht ganz so wichtig eingestuft wird. Häufig spielt auch die Psyche eine Rolle: Wirkt sich HIV nicht direkt negativ auf das Leben aus, kommt es vor, dass der Umstand, sich mit dem HI-Virus infiziert zu haben, schlichtweg so weit wie möglich verdrängt wird. Hinzu kommt, dass eine Langzeittherapie manchmal überfordert, denn sie kann den Alltag ganz schön auf den Kopf stellen.

10 Tipps für eine erfolgreiche HIV‑Therapie

Egal aus welchen Gründen Sie nach Tipps für eine erfolgreiche Therapie von HIV suchen – Sie haben es selbst in der Hand und können aktiv etwas für den Therapieerfolg und dafür, dass die Therapie strikt eingehalten wird, tun. Beherzigen Sie die folgenden 10 Tipps, ist das eine gute Basis, für eine erfolgreiche Therapie.

1. Nehmen Sie Ihre Medikamente regelmäßig

Nehmen Sie Ihre Medikamente regelmäßig ein. Falls es Ihnen schwer fällt, immer an die richtige Dosierung und den richtigen Zeitpunkt zu denken, suchen Sie sich Erinnerungshilfen. Es kann beispielsweise helfen, die Medikamenteneinnahme an andere Routinen, wie das Zähneputzen, die morgendliche Tasse Tee oder Kaffee oder auch den Beginn der Tagesschau, zu knüpfen. Auch ein Alarm auf dem Handy beziehungsweise dem Smartphone kann bei der Erinnerung helfen. Nicht zuletzt können auch Angehörige bei der regelmäßigen Medikamenteneinnahme unterstützen.

2. Verschaffen Sie sich einen besseren Überblick durch Tablettenboxen

Verwenden Sie Tablettenboxen, die Sie am Wochenende für die ganze Woche vorbereiten. So haben Sie alle Tabletten griffbereit, müssen nicht überlegen und sparen Zeit. Außerdem können Sie so einfacher erkennen, sollten Sie doch mal eine Einnahme einer Dosis vergessen haben.

3. Sorgen Sie rechtzeitig für Nachschub

Sorgen Sie dafür, dass Sie rechtzeitig neue Rezepte für Ihre Medikamente beim Arzt abholen und bei der Apotheke einreichen. Bedenken Sie auch, dass die Medikamente vielleicht bestellt werden müssen und planen Sie hierfür ausreichend Puffer ein.

4. Unterbrechen Sie Ihre Therapie nicht

Unterbrechen Sie die Therapie auf keinen Fall auf eigene Faust, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Gründe. Verspüren Sie Nebenwirkungen, kann Ihnen Ihr Arzt andere Medikamente verschreiben. Auch auf Reisen beziehungsweise im Urlaub sollten Sie Ihre Medikamente weiter einnehmen. Denken Sie also daran immer einen entsprechenden Medikamentenvorrat mitzunehmen.

5. Suchen Sie sich einen Arzt, dem Sie vertrauen

Suchen Sie sich einen Arzt, dem Sie vertrauen. Besonders bei HIV ist eine solide Vertrauensbasis entscheidend für den Therapieerfolg. Denn, wenn Sie Ihrem Arzt vertrauen, sind Sie eher dazu bereit, offen und ehrlich über mögliche Nebenwirkungen, Symptome oder andere Probleme zu sprechen. Das macht es nicht nur einfacher für Sie, sondern kann auch Ihrem Arzt dabei helfen, die Therapie besser auf Sie einzustellen.

6. Gehen Sie regelmäßig zum Arzt

Sind Sie bei Ihrem Arzt vorstellig geworden, vereinbaren Sie gleich einen neuen Termin. Damit Sie diesen nicht vergessen, nutzen Sie am besten Erinnerungshilfen und lassen Sie sich von diesen an den kommenden Arzttermin erinnern.

7. Kontrollieren Sie die Viruslast

Lassen Sie regelmäßig (in der Regel alle 2 bis 4 Monate) Ihre Viruslast kontrollieren, um den Krankheitsverlauf im Auge zu behalten. So kann schnell auf Veränderungen reagiert werden.

8. Führen Sie ein Gesundheitstagebuch

Dokumentieren Sie Ihre Symptome, die Viruslast und den Behandlungserfolg. So behalten Sie und Ihr Arzt immer den Überblick. Das kann Ihnen und Ihrem Arzt außerdem dabei helfen, Zusammenhänge zu erkennen und die Therapie bei Veränderungen entsprechend anzugleichen.

9. Informieren Sie sich

Informieren Sie sich darüber, wann Sie Ihre Medikamente einnehmen sollen, wie Sie Ihre Medikamente richtig einnehmen und, wie Ihre Medikamente wirken. Wenn Sie verstehen, warum Sie die Mittel einnehmen müssen, fällt es Ihnen leichter.

10. Suchen Sie sich Hilfe und emotionale Unterstützung

Lassen Sie sich von Familie und Freunden unterstützen und suchen Sie in Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen den Kontakt zu anderen Menschen, die sich in der selben Situation wie Sie befinden und tauschen Sie sich aus. Sprechen Sie also mit anderen Mitmenschen, denen Sie vertrauen, über Ihre Erkrankung und mögliche Sorgen. Denn emotionaler Rückhalt ist ebenfalls wichtig für den Therapieerfolg.


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