„Liebe Männer, bitte geht zum Arzt“ – ein Appell an die Männerwelt

Movember 2017: Ein offener Brief an alle Männer, ihre Gesundheit ernst zu nehmen

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Lisa

Im November lassen sich viele Männer einen Schnurrbart wachsen, um auf Prostatakrebs und andere Gesundheitsprobleme aufmerksam zu machen, die Männer ereilen können. Bekannt geworden ist diese Aktion als „Movember“, an der immer mehr Männer teilnehmen. Doch Männer sollten nicht nur in einem Monat des Jahres besonders auf ihre Gesundheit achten. Vorsorgeuntersuchungen gehören in den Terminkalender eines jeden Mannes – und zwar regelmäßig. Denn ihr, liebe Männer, seid uns wichtig. Eure Gesundheit liegt uns am Herzen. Lasst euch dies in einem Brief gesagt sein.

Liebe Männer,

wie kommt es, dass ihr bei einem kleinen Schnupfen an den nahenden Tod denkt, aber nicht zum Arzt geht, wenn es sich um eine Erkrankung handelt, die wirklich von einem Experten begutachtet werden sollte? Während viele von euch bei jedem noch so kleinen Wehwehchen scheinbar am liebsten in Muttis Arme laufen würden, scheinen die gleichen Männer den harten Kerl zu mimen, je schlimmer die Symptome werden.

Eure Gründe, Krankheiten zu verharmlosen und den Arztbesuch zu meiden, sind vielfältig. Schon klar, ihr seid das „starke“ Geschlecht, ihr müsst Bäume fällen, das Mammut erlegen und dürft keine Schwäche zeigen – weder körperlich, noch emotional. Ihr wollt funktionieren. Und wir finden es gut, wenn ihr die neue Kommode aufbaut, euren Körper beim Sport stählt und auch im tiefsten Winter das Auto repariert. Doch eben nicht um jeden Preis.

Das Bett zu hüten, gehört bei manchen Krankheiten einfach dazu. Ihr müsst nicht immer den Helden spielen, sondern dürft euch auch gerne einmal von uns umsorgen lassen. Wir kochen euch gerne einen Tee, bringen euch Medikamente aus der Apotheke mit und lassen euch ein heißes Bad ein. Vor allem dann, wenn ihr nicht nur einen Schnupfen, sondern eine Grippe oder eine andere ernstzunehmende Erkrankung haben solltet. Dann solltet ihr übrigens nicht nur das Bett hüten, sondern auch zum Arzt gehen. Denn auch eine Grippe kann lebensbedrohlich werden. Nein, wir übertreiben nicht, wenn wir das sagen. Bis zu 20.000 Leben fordert die Grippe in einer Spitzensaison. Wir möchten nicht, dass ihr dazu gehört, weil ihr die Krankheit nicht richtig auskuriert habt.

Deshalb zum Arzt zu gehen, ist euch aber trotzdem oft zuwider. Das ist auch verständlich. Denn ihr wollt nicht in vollgestopften Wartezimmern eure Zeit verschwenden und eigentlich habt ihr auch keine Lust beim Arzt anzurufen und der Dame am Telefon eure Beschwerden zu schildern. Lasst uns das übernehmen und einen Termin für euch ausmachen. Bei vielen Ärzten klappt die Terminvergabe einwandfrei und ihr müsst euch dann nicht mit anderen Menschen über Krankheiten unterhalten.

Natürlich seid ihr auch wahnsinnig beschäftigt. Die Arbeit fordert euch, die Treffen mit den Kumpels können nicht abgesagt werden, der Sportverein ruft wöchentlich und auch sonst habt ihr zahlreiche Verpflichtungen. Doch wenn ihr krank seid, wenn euch seit Wochen die Bronchitis plagt, der Blutdruck permanent zu hoch ist, euch seit Wochen Kopfschmerzen quälen oder ihr Schmerzen beim Wasserlassen habt (ein unangenehmes Thema, das ihr verständlicher Weise nicht unbedingt mit uns besprechen wollt), nehmt euch bitte die Zeit für den Besuch beim Spezialisten. Ihr solltet lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig zum Arzt gehen.

Der vermutlich triftigste aller Gründe, nicht zum Arzt zu gehen, ist wohl die Angst vor der Diagnose. Immerhin könnte der Arzt tatsächlich eine ernstzunehmende Erkrankung feststellen. Doch trotzdem bringt es nichts, die Diagnose aufzuschieben. Immerhin stauen sich dadurch nicht nur Ängste an. Und falls es sich tatsächlich um eine ernstzunehmende Erkrankung handelt, stehen die Chancen auf Heilung deutlich besser, wenn die Krankheit frühzeitig entdeckt wird. Genau deshalb bitten wir euch, liebe Männer: Lasst eure Symptome vom Fachmann beurteilen. Und wahrscheinlich handelt es sich bei den Kopfschmerzen, die euch seit Wochen plagen, ja gar nicht um etwas Ernstes.

Trotzdem: Tut uns den Gefallen und schleppt die Symptome nicht mit euch herum, sondern fragt einen Experten. Das beruhigt nicht nur euch, sondern auch uns.

Eine weitere Bitte haben wir noch: Tut – auch jenseits von regelmäßigen Arzt- bzw. Vorsorgeuntersuchungen – etwas für eure Gesundheit! Wir sagen euch nicht aus reiner Schikane, dass ihr den Döner weglassen und stattdessen lieber mal einen Salat essen solltet. Gesunde Ernährung ist wichtig für das Immunsystem und beugt vielen Krankheiten vor. Und ein wenig Gemüse zum Steak schmeckt doch auch wirklich nicht so schlecht. Wenn ihr dann noch auf die Zigarette nach dem Essen verzichtet und das ein oder andere Bier weglasst, geht es auch Herz, Lunge und Leber besser.

Natürlich ist auch das Sportprogramm für die Gesundheit nicht unerheblich. Lasst uns doch ab und an zusammen joggen oder ins Fitnessstudio gehen. Auch uns tut ein wenig Bewegung schließlich gut. Der nette Nebeneffekt für euch: Wir nörgeln viel weniger an uns herum, wenn wir das Gefühl haben, nicht nur etwas für die Gesundheit, sondern auch gleichzeitig für die Figur getan zu haben und zusammen sporteln macht doch gleich noch einmal mehr Spaß.

Liebe Männer. Lasst euch also im Movember nicht nur einen Bart wachsen, um auf die Männergesundheit aufmerksam zu machen, sondern tut auch aktiv etwas dafür. Denn wir möchten euch noch möglichst lange um uns haben – gesund und munter.

Deshalb, liebe Männer, gebt auf euch Acht!

Eure Liebsten


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