MS und antientzündliche Ernährung: Ein Beitrag von Ernährungscoach Julia Bierenfeld

Das Thema Gesunde Ernährung ist in aller Munde. Lesen Sie, auf welche Nahrungsmittel es bei Multipler Sklerose ankommt

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Julia Bierenfeld
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Julia Bierenfeld ist Ernährungsberaterin, Beraterin für Darmgesundheit, Entspannungs­trainerin, Bloggerin und Autorin. 2014 hat die Diagnose Multiple Sklerose ihre Einstellung zum Leben und ihrer eigenen Gesund­heit verändert. Raus aus dem Vollzeit-Bürojob, hin zur Beratung von Menschen mit Multipler Sklerose, zu Ernährungs­coachings und Vorträgen. Zudem hat sie sich 2018 einen Traum erfüllt und pilgerte fünf Wochen auf dem Jakobs­weg von Frank­reich nach Spanien. Dort nutzte sie die Zeit, ihre Gedanken zu ordnen und sich neu zu fokussieren. Heute weiß sie genau, dass sie Menschen helfen möchte, gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Kurzes Interview mit Ernährungscoach Julia Bierenfeld

MyTherapy: Du hast einen Ratgeber zu antient­zündlicher Ernährung geschrieben, der viele leckere Rezepte enthält. Wie wählst du deine Rezepte aus?

Julia Bierenfeld:

Ich bin eigentlich eine sehr intuitive Köchin. Kochen ohne Rezepte gelingt mir immer sehr gut. Die Rezepte sind meist zufällig ent­standen und durch ein paar kleine Änderungen und Verbes­serungen waren sie dann so lecker, dass sie den Weg in den Rat­geber geschafft haben.

Zudem habe ich bei den Rezepten in meinem Rat­geber darauf geachtet, dass sie nicht zu kompliziert sind, sie sich schnell zubereiten lassen und sich auch als Meal Prep eignen (Anmerkung: Meal Prep = Vorkochen). Dazu sollten sie natürlich pflanzen­basiert und voll­wertig sein. Ich habe versucht, „exotische“ Zutaten gar nicht bis selten zu verwenden.

Die Rezepte sollen eine kleine Anre­gung sein und zeigen, dass eine antientzündliche und pflanzen­basierte Ernährung nicht kompliziert sein muss.

MyTherapy: Das Thema gesunde Ernährung ist derzeit ein großes Trend-Thema. Es gibt allerhand Diäten und Ernährungs­weisen (vegan, ketogen oder beispielsweise die Paleo-Diät), die die Leute ausprobieren oder auch übernehmen. Müssen Menschen mit MS bei diesen Ernährungs­weisen etwas berücksichtigen?

Julia Bierenfeld:

Das ist eine schwierige Frage, denn ich bin keine Freundin von strikten Ernährungs­weisen. Jeder Mensch und jeder Körper sind unter­schiedlich. Genau wie die Vorlieben und Verträglichkeit in Bezug auf Lebensmittel. Ich denke, jeder sollte mit einem guten Bauch­gefühl einfach einmal ausprobieren was ihm guttut. Verbote sind auch immer schwierig, da wir dann noch mehr dazu neigen, diese zu brechen.

Eine vegane Ernährung beispielsweise lässt sich sehr gut mit einer antientzündlichen Ernährung kombinieren, sofern man auf die ganzen Ersatz­produkte verzichtet oder sie nur gelegentlich auf den Teller kommen. Denn bei der veganen Ernährung kommen viele pflanzliche Lebens­mittel in der Ernährung vor, was sich positiv auf das Entzündungs­geschehen auswirken kann. Das antioxidative Potenzial von Obst, Gemüse, Kräutern und Gewürzen ist phänomenal.

MyTherapy: Wie sähe ein „Leitfaden für eine gesunde Lebensmittel­auswahl” aus? Gibt es ein paar handfeste Tipps, die du MS-Patienten und ihren Angehörigen auf den Weg geben möchtest?

Julia Bierenfeld:

Ein Leitfaden für eine anti­entzündliche Lebensmittelauswahl würde vor allem pflanzliche Lebensmittel umfassen. Eine Kombination auf dem Teller aus Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten und hochwertigen kaltgepressten Pflanzenöle, wie Lein-, Hanf-, oder Rapsöl.

Es ist eigentlich gar nicht so schwer und die meisten Menschen wissen auch was gesund ist. Aber die Versuchungen lauern an jeder Ecke und wie bereits erwähnt, tragen gerade Verbote nicht dazu bei, dass eine Ernährungs­umstel­lung langfristig durchgehalten werden kann. Lieber einmal dem Bedürfnis nach einem Eis oder einem Stück Schoko­lade nachgeben und dann wieder zurück­kehren zu gesunden Lebens­mitteln. Jeder hat sicher schon mal von dem 80:20 Prinzip gehört. Das finde ich eine sehr gute Lösung. 80% gesund und vollwertig und 20% gönnen in Form von etwas Süßem, einem Glas Wein oder tierischen Produkten. Bei Verboten kommt man schnell in die Heiß­hungerphase, bei der man sich dann nicht mehr bremsen kann. Dann haben wir so etwas wie einen Cheat Day (Anmerkung: Cheat Day = Schummeltag). Und gerade in der anti­entzündlichen Ernährung oder bei einer darmgesunden Ernährung kann dieser eine Cheat Day all das wieder zunichte­machen, das man sich die ganze Woche mühevoll aufgebaut hat.


Antientzündliche Ernährung leicht gemacht

Der Ratgeber „Antientzündliche Ernährung leicht gemacht“ von Julia Bierenfeld befasst sich im Wesentlichen mit der Frage, welche Ernährungs- und Lebens­gewohnheiten Entzün­dungen in unserem Körper entfachen und welche dazu beitragen, diese Prozesse zu reduzieren. Mit einer Ernährungsumstellung und einer Änderung des Lebens­stils kann positiv auf das Entzündungs­geschehen eingewirkt werden. Dieses Buch gibt einen Einblick in die Ernährungs­grundlagen und hilft dabei, die Darm­gesundheit und den Schlaf zu verbessern. Außerdem gibt es Tipps zur Stress­reduktion mit praktischen Anlei­tungen und ergänzend dazu, mehr als 40 einfache, pflanzen­basierte und entzündungshemmende Rezepte.

Produktinformation

Herausgeber : jb health concepts

Autorin: Julia Bierenfeld

Sprache : Deutsch

Taschenbuch: 156 Seiten

ISBN: 978-3-00-068038-0

Format: 17 x 24 cm

Der Ratgeber „Antientzündliche Ernährung leicht gemacht“ ist ab sofort als Softcover oder Ebook bei jb health concepts erhältlich.

„Eines meiner Lieblingsrezepte: Bananenbrot. Die Walnüsse liefern entzündungshemmende Omega-3 Fettsäuren. Das Dinkelvollkornmehl ist reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen. Bananen sind sättigend und liefern verschiedene B-Vitamine, Vitamin C und Kalium.“
Julia Bierenfeld, Autorin

Zutaten

  • 4 sehr reife Bananen
  • 1 EL Kokosöl
  • 2 EL Apfelmark
  • 1 EL Leinmehl
  • 75 g feine Dinkelflocken
  • 250 g Dinkelvollkornmehl
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 TL Natron
  • 1 TL Zimt
  • 50 g gehackte Walnüsse
  • 200 ml Pflanzenmilch
  • 1 Prise Salz

Zubereitung

Backofen auf 175° C Ober- und Unterhitze vorheizen. 3 Bananen schälen und mit einer Gabel zerdrücken. Zusammen mit dem Kokosöl schaumig schlagen.

Mehl mit Leinmehl, Zimt, Back­pulver und Natron mischen und hinzufügen. Die Pflanzen­milch zugeben und alles zu einem cremigen, etwas dick­flüssigen Teig verrühren. Bei Bedarf noch etwas Milch oder Wasser hinzufügen. Walnüsse hacken und zusammen mit den Dinkel­flocken untermischen. Den Teig in eine Kasten­form geben. Eine Banane längs halbieren und auf den Teig geben. Ein paar Dinkelflocken darauf streuen.

Das Bananenbrot in den vorgeheizten Backofen geben und ca. 60 Minuten backen.

Extra Tipp

Eine Handvoll Heidelbeeren oder ein Löffel Erdnuss­mus im Teig geben dem Bananen­brot eine vielseitige Note.


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