Selbsthilfe bei Depressionen – 8 hilfreiche Organisationen für Menschen mit Depressionen

Gegen­seitige Unterstützung, offene Gespräche, Tipps und Ratschläge: Diese Selbst­hilfe­gruppen können Menschen mit Depressionen und deren Angehörigen helfen

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Sich austauschen, von Erfahrungen anderer profitieren, neue Behandlungs­möglichkeiten kennenlernen, aber auch gemeinsam die Freizeit gestalten – all das bieten Selbst­hilfe­gruppen. Doch bevor man sich einer solchen Gruppe anschließt, steht an erster Stelle, sich einzugestehen, dass eine Depression vorliegen könnte. Hat man diesen Verdacht, ist es verständlich, dass man sich ausführlich informieren und auch mit anderen austauschen möchte. Einige Vereine und Organisationen bieten Menschen, die glauben, an einer Depression erkrankt zu sein oder eine gesicherte Diagnose vorliegen haben und auch deren Angehörigen hilfreiche Informationen, die sie in einer eben solchen Situation benötigen. Dabei kann vor allem der Austausch mit anderen Menschen, die ebenfalls mit einer psychischen Erkrankung leben, sehr hilfreich und wichtig sein. Denn die gegenseitige Unterstützung und der Halt, den man in Selbst­hilfe­gruppen findet, ist in dieser Situation Gold wert. Selbst­hilfe­gruppen können dabei helfen besser mit der Depression umgehen zu können, den Alltag zu meistern und einen Weg aus dem Tief zu finden. Wir stellen Ihnen hilfreiche Selbst­hilfe­gruppen und Organisationen vor, die Ihnen Informationen und Ratschläge an die Hand geben und an die Sie sich wenden können, um Unterstützung und Halt zu finden, wenn Sie selbst oder jemand aus Ihrem Bekannten­kreis mit Depressionen lebt.

Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BApK)

Etwa 8.000 Mitglieder setzen sich im „Bundes­verband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen“ dafür ein, dass sich die Situation von Menschen mit Depressionen grundlegend verbessert – nicht nur in der Therapie, sondern auch in der Gesellschaft. Der BApK unterstützt und befürwortet dabei die Organisation in Selbst­hilfe­gruppen, um Erfahrungen weiterzugeben, von der Kompetenz anderer zu profitieren und die Aufklärung für Anliegen psychisch kranker Menschen zu erhöhen. Zusätzlich sorgt der Verband dafür, dass sich die verschiedenen Gruppierungen regional und überregional miteinander vernetzen können, um gemeinsam mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erzeugen. Auf der Website des Verbandes finden Sie daher eine Datenbank unterschiedlicher Selbst­hilfe­gruppen – gegliedert in Schwerpunkte wie Depression, bipolare Störung, Angst und Panik, Trauma oder Abhängigkeit. Sowohl Menschen, die selbst mit Depressionen leben, als auch deren Angehörige finden hier die richtigen Ansprech­partner für die Selbsthilfe in der Region.

www.bapk.de/selbsthilfenetz-psychiatrie/suche

Deutsche Angstselbsthilfe (DASH)

DASH, die „Deutsche Angst­selbsthilfe“ unterstützt seit 20 Jahren als Projekt der „Angst-Hilfe e.V.“ Selbst­hilfe­gruppen, die sich im Bereich der Angst­selbsthilfe organisiert haben. Ziel ist es, die Bevölkerung auf das Thema Angst­störungen aufmerksam zu machen und Menschen, die selbst mit Angststörungen leben, aktiv zu unterstützen. Sie können sich an DASH wenden, um sich online oder telefonisch beraten zu lassen, aber auch, um Kontakt zu Selbst­hilfe­gruppen in ihrer Gegend aufzunehmen. In diesen Gruppen haben Sie die Möglichkeit Ihre Erfahrungen auszutauschen und von Ihren Erfolgen zu berichten. So kann Ihre Geschichte anderen Mut machen und Sie erfahren selbst, welche Möglichkeiten und Wege es gibt, die aus der Angststörung herausführen. Durch das Treffen mit anderen Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, können Sie am gesellschaftlichen und sozialen Leben teilnehmen – etwas, das vielen Menschen, die mit einer Angststörung leben, oft über längere Zeit verwehrt bleibt. So lernen Sie nicht nur mit Ihrer Angststörung zu leben, sondern auch diese zu besiegen.

www.angstselbsthilfe.de/dash

Deutsche Depressionshilfe

Die „Deutsche Depressions­hilfe“ hat es sich zur Aufgabe gemacht über Depressionen aufzuklären sowie Menschen, die selbst mit Depressionen leben und auch deren Angehörigen wertvolle Informationen und Tipps an die Hand zu geben, wie mit der Erkrankung umgegangen werden kann. Denn Depressionen können jeden treffen – ob Manager, Lehrer oder Kassierer. Auf der Webseite der „Deutschen Depressionshilfe“ finden Sie Informationsmaterial zum Thema Depressionen, regionale Angebote und Initiativen an denen Sie teilnehmen können sowie Online-Foren, in denen Sie Ihre eigenen Erfahrungen weitergeben und von Berichten anderer profitieren können. Das Selbsthilfe-Forum sowie ein Foren-Archiv geben Aufschluss darüber, wie andere mit der Depression umgehen, welche Therapien erfolg­versprechend sind und bieten auch Bereiche für Angehörige, die über Depressionen sprechen möchten oder sich darüber austauschen bzw. erfahren wollen, wie sie Angehörige mit Depressionen unterstützen können.

www.deutsche-depressionshilfe.de

Deutsche DepressionsLiga (DDL)

Die „Deutsche DepressionsLiga“ ist eine Patienten­vertretung die bundes­weit tätig ist und aus Personen besteht, die sich selbst unmittelbar mit Depressionen konfrontiert sehen – sei es als jemand, der selbst mit Depressionen lebt oder als Angehöriger. Als solche haben die Mitglieder zum Ziel, Aufklärung über Depressionen zu leisten und die Erkrankung von ihrem Stigma zu befreien. Hierzu organisiert sich die „Deutsche DepressionsLiga“ in Projekt- und Arbeits­gruppen, um die Interessen von Menschen mit Depressionen in Politik, Gesellschaft und dem Gesundheits­bereich zu vertreten. Auch Hilfe zur Selbsthilfe wird großgeschrieben. In einem nicht öffentlichen Forum können sich die Mitglieder engagieren und austauschen. Die DDL hält außerdem verschiedene Daten­banken für Interessierte bereit. Eine Wissens­datenbank beispiels­weise bietet in mehreren hundert Artikeln vielfältige Informationen rund um das Thema Depressionen. Die Selbst­hilfe­gruppen-Datenbank zeigt Selbst­hilfe­gruppen in der Nähe an, denen man sich anschließen kann und in einer Klinik-Datenbank können Sie nach Ärzten und Kliniken suchen, in denen Sie sich selbst behandeln lassen oder die Ihren Angehörigen weiterhelfen können.

www.depressionsliga.de/unser-angebot

Freunde fürs Leben (FRND)

Mit den Themen seelische Gesundheit und Suizid beschäftigt sich der Verein „Freunde fürs Leben“, um Aufklärung zu leisten, die schlimmen Folgen, die Depressionen unter Umständen haben können, zu verhindern und die Akzeptanz für dieses Tabuthema zu schaffen. Damit sollen Menschen, die mit Depressionen leben, motiviert werden, sich Hilfe zu suchen. Vor allem junge Menschen werden von „Freunde fürs Leben“ angesprochen und dazu motiviert, sich nicht nur zu informieren, sondern auch einen Therapeuten aufzusuchen, um die Krise oder die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Wer sich dazu erst überwinden muss, findet auf der Webseite des Vereins hilfreiche Hinweise, um diesen wichtigen Schritt gehen zu können. Denn „Freunde fürs Leben“ macht deutlich, dass eine Depression keine Schwäche ist, sondern eine Erkrankung für die niemand etwas kann. Fundierte Informationen, die verständlich aufbereitet sind und ein breiter Katalog an häufigen Fragen mit den entsprechenden Antworten, machen die Seite des Vereins zu einer wertvollen Basis auf dem Weg heraus aus der Depression.

www.frnd.de

Nationale Kontakt- und Informations­stelle zur Anregung und Unterstützung von Selbst­hilfe­gruppen (NAKOS)

Die „nationale Kontakt- und Informations­stelle zur Anregung und Unterstützung von Selbst­hilfe­gruppen“ kümmert sich seit mehr als 30 Jahren darum, dass Menschen Unterstützung in Selbst­hilfe­gruppen finden. Hier können alle Anwesenden offen und anonym über ihre Erkrankung, Ihre Sorgen und Ängste sprechen. Im Kreis von Menschen, die alle Empfindungen nachvollziehen können, haben Sie die Möglichkeit sich zu öffnen und von jemandem, der sich in einer ähnlichen Situation befindet, Tipps für die Bewältigung der Erkrankung zu erhalten. Sie dürfen so sein wie Sie sind und Ihre Emotionen offen zeigen. Adressen von Selbst­hilfe­gruppen in Ihrer Nähe, die sich auf Themen wie Depressionen, Ängste, Ess­störungen oder beispiels­weise Borderline fokussieren, finden Sie auf der Webseite von NAKOS. Dabei teilt die umfassende Datenbank die Adressen in verschiedene Kategorien ein: Grün hinterlegte Adressen kennzeichnen bundesweit tätige Selbst­hilfe­vereinigungen, während sich unter blaufarbigen Adressen seltene Erkrankungen beziehungs­weise Probleme finden und rot gekennzeichnete Adressen Organisationen darstellen, die auf regionaler und lokaler Ebene tätig sind.

www.nakos.de

Portal junge Selbsthilfe

Für junge Menschen, die an Depressionen erkrankt sind, hat die „ junge Seite“ der NAKOS „schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de“ das richtige Angebot. Immerhin können rund drei Millionen Menschen, die sich in Deutschland in eben solchen Selbst­hilfe­gruppen organisiert haben, kaum irren. Sie nutzen Selbst­hilfe­gruppen, um sich auszutauschen, andere Menschen kennenzulernen, die in einer ähnlichen Situation sind, Ihre Geschichte zu teilen, sich gegenseitig Mut zuzusprechen oder einfach, um sich sozial zu engagieren. Auf der Webseite werden Selbst­hilfe­kontakt­stellen aufgelistet, über die man in Erfahrung bringt, welche Selbst­hilfe­gruppen es in der eigenen Umgebung gibt. Auch Selbst­hilfe­vereinigungen, die zu bestimmten Themen wie Depressionen oder Angst­störungen arbeiten, können hier ausfindig gemacht werden, um bei der Suche nach der passenden Gruppen, Vereinen und Organisationen behilflich zu sein.

www.schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de

Seelische Gesundheit

Die bundes­weite Initiative „Seelische Gesundheit“ zählt rund 100 Selbst­hilfe­organisationen zu ihren Mitgliedern. Dabei handelt es sich sowohl um solche, die für Menschen mit Depressionen gegründet wurden, als auch um Selbst­hilfe­gruppen, die speziell für deren Angehörige konzipiert wurden. Die „Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde“ (DGPPN) hat die Initiative ins Leben gerufen, um für Gleich­berechtigung und Akzeptanz für Menschen zu sorgen, die mit einer psychischen Erkrankung leben. Durch den Zusammen­schluss der verschiedenen Organisationen soll ein gesell­schaftlicher Diskurs erreicht und die Position der Menschen mit Depressionen gestärkt werden. Auch Ärzte­vereinigungen und wissen­schaftliche Fach­gesellschaften sind hier zusammen­geschlossen. Somit erhalten Sie über die Initiative nicht nur Kontakte zu Selbsthilfeorganisationen und Informationen über die Möglichkeit sich gesellschaftlich und beruflich auch mit einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung zu integrieren, sondern Sie finden auch fundierte Informationen über psychische Erkrankungen, sodass Sie wissen, womit Sie es zu tun haben.

www.seelischegesundheit.net


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