Gesunde Essgewohnheiten bei Multipler Sklerose (MS): Ernährungstipps

Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung unterstützt Ihr Wohlbefinden – Wir geben Ihnen Tipps, diese erfolgreich in Ihren Alltag einzubinden!

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Aleida González Cuervo
MyTherapy, die App für MS (kostenlos)

Die Ernährung spielt eine grundlegende Rolle für unsere Gesundheit. Bei MS kann eine Ernährungsumstellung oder ein erfolgreiches Ernährungsmanagement von Beginn an sehr wirkungsvoll sein: Eine ausgewogene Diät hilft, einem hohen Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu vorzubeugen, die mit fortgeschrittenem MS-Krankheitsverlauf wahrscheinlicher werden.

Entzündungshemmende Ernährung

Es wird fortlaufend untersucht, welchen Einfluss Ernährung und gesunde Gewohn­heiten auf den MS-Verlauf haben können. Auch wenn es keine spezifische Diät gibt, die mit der Behandlung von Multipler Sklerose in Verbin­dung gebracht werden kann, gibt es doch bestimmte Lebensmittel, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und somit das Potenzial haben, zur Lin­derung der Symptome beitragen können.

Vielleicht fühlen Sie sich mit der Aufgabe, die eigene Ernährung effektiv zu kontrollieren, überfordert, möchten sich zusätzlich Tipps holen oder sich verge­wissern, dass Sie auf einem guten Weg sind? Verstehen Sie diesen Beitrag als eine Orien­tierungs­hilfe. Bei konkreten Fragen zu Ihrer individu­ellen Gesundheit, empfehlen wir Ihnen, den Rat einer Fach­person aufzusuchen.

8 allgemeine Ernährungstipps bei MS

Tipp 1: Fettarme, ballaststoffreiche Lebensmittel

Eine Ernährung, die wenig gesättigte Fette enthält und reich an Ballast­stoffen ist, bildet die Grundlage für eine gute Gesundheit sowohl bei MS-Patienten als auch in der Allgemein­bevölkerung. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und Samen versorgen den Körper mit Energie. Im Gegen­satz dazu werden gesättig­te Fettsäuren und Fette mit einer Reihe negativer gesund­heitlicher Auswirkungen in Verbindung gebracht. Die Symp­tome der Multiplen Sklerose können durch Über­gewicht verschlimmert werden, weshalb die Ein­haltung dieser Diät Ihnen langfristig zum Vorteil gereicht.

Tipp 2: 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag

Obst und Gemüse sind eine wichtige Quelle für Ballaststoffe, liefern Vitamine und Mineral­stoffe und haben entzündungs­hemmende Eigen­schaften. Derzeit wird unter­sucht, ob die in Obst und Gemüse enthaltenen Antioxi­dantien dazu beitragen, eine Zunahme der Schübe und Symptome während der MS zu verlang­samen. Sie sind außerdem der Haupt­grund, weshalb vielen Patienten mit chronisch-entzünd­lichen Erkrankungen eine sogenannte Mittel­meerdiät empfohlen wird, die auf viel Gemüse und Fisch (aufgrund der Omega-3-Fettsäuren) basiert.

Tipp 3: Der Fisch im Speiseplan

Wie eben genannt: Es wird empfohlen, mindestens zweimal pro Woche Fisch zu essen. Wie Antioxi­dantien tragen Omega-3-Fettsäuren dazu bei, Entzün­dungen zu mildern und den Blut­druck zu senken. Außerdem tragen Sie zur Verbesserung Ihrer Herz­gesundheit ein. Ein wahres Multi­talent also! Falls Sie keinen Fisch essen oder allergisch darauf reagieren, sind Walnüsse eine alter­native Omega-3-Quelle. Auch sie können in eine Viel­zahl von Gerichten eingebracht werden: Salate, Dips oder Smoothies können hier beispiel­haft genannt werden.

Tipp 4: Wasser trinken – jederzeit wichtig

Dehydrierung, Müdigkeit und Verstopfung können auftreten, wenn Sie nicht genügend Wasser trinken. Um einen Wasser­mangel zu vermeiden, sollten Sie mindes­tens 8 Gläser Wasser pro Tag trinken. Stellen Sie sich dazu gerne einen Wecker oder nutzen Sie die Erinnerungs­funktion in der MyTherapy-App. MS-Patienten sind oft­mals anfällig für Hitze. Schweiß, der die Körper­temperatur reguliert, kann bis zu einem gewissen Grad eine Hitze­empfindlichkeit ausgleichen. Wenn Sie genug trinken, stellen Sie sicher, dass sie diesen in ausrei­chendem Maß produzieren können.

Tipp 5: Salz und Mineralien

Eine zu hohe Natriumzufuhr erhöht die MS-Aktivität, kann Schübe auslösen und erhöht infolge­dessen das Risiko, neue Läsionen zu entwickeln. Neben dem Salz, das den Lebens­mitteln beim Kochen zugesetzt wird, enthalten auch viele verarbeitete Lebens­mittel viel Natrium. Es ist wichtig, die Etiketten zu überprüfen, bevor man diese Produkte kauft. Eine Alternative zu Salz können zusatzfreie Gewürze und die Verwen­dung von Kräutern beim Kochen sein.

Tipp 6: Vitamin D ankurbeln

Vitamin D hilft dem Körper nicht nur bei der Auf­nahme von Kalzium, sondern verlangsamt nachweislich auch das Fortschreiten von MS und hilft bei der frühzeitigen Behand­lung. Es wird empfohlen, dreimal pro Woche zehn bis 15 Minuten in die Sonne zu gehen: Die UV-Strahlung hilft dem Körper dabei, das Hormon Vitamin D selbst zu produzieren. Sollte Ihr Haus­arzt oder Ihre Hausärztin einen Mangel feststellen, können Sie auch auf Vitamin D-Präparate zurückgreifen. Wir raten Ihnen dazu, diese Mittel nicht auf eigene Faust ohne Absprache einzunehmen, da sie möglicherweise zu Wechsel­wirkungen mit Ihren Medika­menten führen könnten.

Tipp 7: Nicht hungern

Eine Intervalldiät (bei der zu bestimmten Zeiten auf Nahrungs­aufnahme vollständig verzichtet wird) oder Fasten kann sich stark auf Ihr Energie­level auswirken. Dadurch können Sie sich sehr müde und abge­schlagen fühlen. Um das Energie­niveau konstant aufrecht­zuerhalten, können Sie über den Tag verteilt mehrere kleine Mahl­zeiten zu sich nehmen. Das bedeutet nicht, dass Sie mehr essen sollten – gesunde Zwischen­mahlzeiten finden statt­dessen einen Platz im Speiseplan. So halten Sie lang­fristig ein gesundes Gewicht.

Tipp 8: Die Vorteile von Joghurt

Ein Lebensmittel, das zur Wiederher­stellung einer normalen Darmflora beiträgt, ist Joghurt. MS-Medika­mente können den Darm aus dem Gleichge­wicht bringen und Probleme wie Durchfall und Blähungen verursachen. Joghurt trägt zur Wieder­herstellung der Normalität bei. Neben seiner herkömmlichen Verwen­dung kann er auch für die Zuberei­tung von Soßen und Suppen verwendet werden.

Mahlzeiten vorbereiten: Der Meal Prep‑Trend

Eine gute Speiseplan-Organisation spart Zeit, Geld und Nerven. Außerdem sehr wichtig: wenn das Fatigue-Syndrom sich bemerkbar macht, kann es schwierig werden, täglich zu kochen und zu planen. In diesen Fällen ist es eine gute Idee, die Mahl­zeiten vorzu­bereiten und einzu­frieren. So stellen Sie für längere Zeit sicher, dass Sie auf gesun­des Essen zugreifen können, das Ihnen schmeckt. In der Vergangen­heit haben wir uns bei MyTherapy mit Ernährungs­coach Julia Bierenfeld unterhalten: In diesem Beitrag finden Sie ein leckeres Bana­nenbrot-Rezept und Antworten auf drei häufige Fragen zu MS und Ernährung.


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