Hautausschlag bei HIV

Die Infektion mit dem HI-Virus führt zu Veränderungen des Hautbilds? Symptome und Ursachen erklärt

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Sophia Akbari

Der HI-Virus schädigt die Zellen Ihres Immunsystems. Menschen, die HIV-positiv sind, sind anfälliger für Infektionen. So haben sie häufig Hauterkrankungen und -ausschläge. Ein Hautausschlag ist ein sehr häufiges HIV-Symptom, das in der Regel innerhalb der ersten zwei Monate nach der Infektion auftritt. Erfahren Sie, wie Sie einen HIV-bedingten Ausschlag erkennen und welche Behandlungs­möglichkeiten es gibt.

Was ist HIV?

HIV (kurz für: Humanes Immundefizienz-Virus) greift Ihr Immun­system an. Damit schädigt es Zellen, die die Aufgabe haben, dem Körper bei der Bekämpfung von Infektionen zu helfen. Auf diese Weise entsteht eine Immun­schwäche, die die Person anfälliger für verschie­dene Erkrankungen macht.

Der HI-Virus kann ausschließlich durch den Kontakt mit bestimmten Körper­flüssigkeiten einer bereits infizierten Person übertragen werden. Meist ist dies der Fall bei unge­schütztem Geschlechts­verkehr (Sex ohne Kondom oder ohne Einnahme von HIV-Medikamenten zur Übertragungs­vermeidung). Eine andere häufige Ursache für die Übertragung von HIV ist die gemeinsame Verwen­dung von Injektionsbesteck (bei Drogen­konsum).

Mehr Infos zur HIV-Infektion finden Sie hier:

- Merkblatt des Robert-Koch-Instituts zur HIV-Infektion und AIDS

- Häufige Fragen zum HIV-positiv Status beantwortet

Derzeit gibt es keine Heilung für HIV. Trotzdem sind moderne medika­mentöse Behand­lungen sehr wirksam: Sie erlauben es Ihnen ein langes und symptom­freies zu führen. Bei einer HIV-Therapie werden sogenannte antiretro­virale Medika­mente eingenommen, die das Virus daran hindern, sich im Körper zu vermehren.

Der Hautausschlag bei HIV

Bei Menschen mit HIV kann ein Ausschlag auftreten, der durch die akute Erkrankung (recht früh nach der Ansteckung) und bzw. oder bestimmte Medika­mente, die zur Behandlung eingesetzt werden, verursacht wird.

Das Frühstadium einer HIV-Infektion wird als Primärinfektion oder akute HIV-Infektion bezeichnet. Diese Phase im Verlauf der Erkrankung kann mit verschiedenen Neben­wirkungen einhergehen. So treten bei manchen Menschen auch Haut­ausschläge auf. Die ersten Anzeichen einer HIV-Infektion treten etwa 2–4 Wochen nach der Ansteckung auf. Diese Symptome und Anzeichen können bis zu 14 Tage andauern, während der Körper versucht, die Infek­tion zu bekämpfen. Für viele Menschen kann dies eines der ersten Anzeichen einer Infektion sein.

Hautausschläge und verschiedene Erkrankungen der Haut sind bei Menschen mit HIV häufig. Diese Hauterkrankungen (einschließlich Soor und Herpes) werden von Keimen verursacht, die die Schwach­stellen des Immun­systems ausnutzen, um sich am Körper verbreiten zu können. Daher werden diese Infektionen als „opportunistisch“ bezeichnet.

Wie sieht der Ausschlag aus?

Der Ausschlag zeigt sich in Gestalt von Haut­reizungen, die oft als juckend, rot und schmerzhaft beschrieben werden. Am häufigsten tritt er an den Armen, Beinen, im Gesicht und am Bauch auf. Er kann rot oder violett sein, juckend und manchmal sogar schmerzhaft. Weitere HIV-bedingte Haut­veränderungen sind:

  • Unebene Haut
  • Flecken auf und unter der Haut
  • Weiße Flecken im Rachen, im Mund oder auf der Zunge
  • Außerdem: Der Ausschlag nässt und juckt nicht

Ausschlag aufgrund von HIV‑Medikamenten

Einige HIV-Medikamente können ebenfalls einen Hautausschlag verursachen. Da die Erkrankung das Immun­system schwächt, besteht jederzeit die Gefahr einer Infektion. Ein Ausschlag, der auf ein HIV-Medikament zurück­zuführen ist, ist in den meisten Fällen nicht schwer­wiegend und verschwindet innerhalb weniger Tage bis Wochen, ohne dass eine spezielle Behand­lung erforderlich ist. Die meisten Hautaus­schläge treten innerhalb der ersten vier bis sechs Wochen nach Beginn der Einnahme eines neuen Medikaments auf.

In der Regel ist der Ausschlag mild und verschwin­det von selbst. In einigen Fällen kann der Ausschlag jedoch schwerer ausfallen und ein Anzeichen für eine aller­gische Reaktion auf das Arznei­mittel sein, auch bekannt als Überempfind­lichkeits­reaktion. Wenn Sie eine aller­gische Reaktion vermuten, müssen Sie umge­hend Ihren Arzt oder Ihre Ärztin informieren.

Auch die Einnahme von HIV-Medikamenten kann zu Hautaus­schlägen führen. Ob dies auch für Ihr Medikament zutrifft, können Sie der Packungs­beilage entnehmen. Sollten Sie diese mögliche Nebenwirkung fürchten, besprechen Sie die Vorgehensweise bei einer Feststellung einer Hautver­änderung mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. In der Regel werden die entsprechenden Medikamente nach einer Feststel­lung der Nebenwir­kung abgesetzt, um eine Gefährdung Ihrer Gesundheit zu vermeiden.


Haftungsausschluss: Dieser Inhalt wird nur zu Informations­zwecken bereitgestellt. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich Ihrer Symp­tome haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder medizinisch geschulten Fach­leuten sprechen.


Behandlungen des Hautausschlags

Dank der Fortschritte bei der Kontrolle der Virus­replikation sind die, durch HIV verursachten, Hautkom­plikationen immer besser behandelbar geworden. Die häufigste Form der Behand­lung zur Abheilung eines HIV-Ausschlags sind Medi­kamente. Je nach Ursache des Ausschlags können unter­schiedliche Medika­mente verschrieben werden.

Zu den häufigsten Behandlungen gehören eine Hydro­cortison-Creme oder Diphenhydra­min (Benadryl), die frei verkäuflich sind. Beide Medika­mente können hilfreich sein, um Juckreiz, Rötungen und die Größe des Ausschlags zu verringern. Bei schwerwie­genderen Hautaus­schlägen kann ein Arzt verschrei­bungspflich­tige Medikamente verschreiben. Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie schwere Mundge­schwüre, Fieber und schmerzhafte Wunden haben.

Zur nicht-medikamentösen Behand­lung der Hautveränderungen (Ausschlag)

  • Sie können milde Seifen und Cremes verwenden (vermeiden Sie Duft- und Farbstoffe, da diese Allergene sein könnten)
  • Wenden Sie Feuchtigkeits­lotionen regelmäßig an (Vaseline kann helfen, die durch den Ausschlag verur­sachten Beschwerden zu lindern)
  • Tragen Sie leichte, atmungs­aktive Stoffe, die die Haut nicht reizen (z.B. Baumwolle)

Andere HIV‑Symptome

Wenn Sie eines folgenden Symptome bemerken, sollten Sie unbedingt mit einem Arzt sprechen.

  • Fieber
  • Ausschlag
  • Nächtliche Schweiß­ausbrüche
  • Müdigkeit
  • Halsweh
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Durchfall

Manche Menschen bemerken grippeähnliche Symptome 1–4 Wochen nach der ersten Infektion. Sie halten oft nur bis zu zwei Wochen an. Diese Phase wird als akute oder primäre HIV-Infektion bezeichnet.


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